Raumzeit
Der Podcast mit Tim Pritlove über Raumfahrt und andere kosmische Angelegenheiten
https://raumzeit-podcast.de


RZ118 Raumfahrt-Industrie

Die Rolle der Raumfahrt-Industrie beim Bau und Betrieb von Raumfahrzeugen

Firmen wie OHB in Bremen übernehmen in der Raumfahrt eine kritische Rolle. Als Partner der Wissenschaft und Raumfahrtagenturen begleiten sie die Planung und übernehmen den Bau der Raumfahrzeuge und Nutzlasten. Die von ihnen mit entwickelte Technik erlaubt dabei, die Satelliten immer moderner werden zu lassen und zunehmend kostengünstiger zu betreiben.

Aber nicht nur das Zustandekommen von Missionen steht im Fokus dieser Unternehmen. Immer wichtiger wird die Planung des Missionsendes, der Rückführung, Entsorgung und ggf. auch die Verlängerung von Missionen nehmen immer breiteren Raum ein. Die Problematik der Weltraumschrotts stellt die Raumfahrt vor neue Herausforderungen, die künftig mit neuen Lösungen für Planung, Reparatur oder Rettung von Missionen beantwortet werden müssen.

https://raumzeit-podcast.de/2023/11/20/rz118-raumfahrt-industrie/
Veröffentlicht am: 20. November 2023
Dauer: 1:57:58


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:34.709
  3. OHB 00:01:21.221
  4. Persönlicher Hintergrund 00:03:24.245
  5. Planungsphasen 00:10:36.664
  6. Phase 0 00:21:32.420
  7. Phase A 00:36:30.047
  8. Machbarkeitsstudie 00:49:25.707
  9. Phase B 00:53:41.133
  10. Zusammenarbeit mit der Wissenschaft 01:02:14.694
  11. Wettbewerbssituation 01:06:28.788
  12. Umgang mit Fehlern und Problemen 01:13:32.950
  13. Weltraumschrottproblematik 01:20:38.473
  14. Design by Demise 01:30:34.478
  15. Weltraummüllabfuhr-Technik 01:32:31.300
  16. Lösungsansätze 01:36:42.515
  17. Problemsatelliten 01:45:05.013
  18. Satellitenrecycling 01:52:19.944
  19. Ausklang 01:55:43.000

Transkript

Tim Pritlove
0:00:34
Charlotte Bewick
0:01:20

Hi.

Tim Pritlove
0:01:20
Charlotte Bewick
0:01:45
Tim Pritlove
0:02:07
Charlotte Bewick
0:02:08
Tim Pritlove
0:02:19
Charlotte Bewick
0:02:31
Tim Pritlove
0:02:44
Charlotte Bewick
0:03:04
Tim Pritlove
0:03:24
Charlotte Bewick
0:03:35
Tim Pritlove
0:04:08
Charlotte Bewick
0:04:10

Ja. Heißt? Also es geht um Körper mit einem großen Oberfläche -zu -Masse -Verhältnis, die im Weltraum, also im Orbit sich befinden. Und dadurch, dass die Oberfläche so groß ist, erfahren sie überproportional viel Oberflächenkräfte, wie zum Beispiel Sonnendruck, ganz genau, Solardruck, aber halt auch Drag zum Beispiel. Und wir hatten geschaut, was passiert mit diesen Objekten, wie verhalten die sich? Und dann haben wir oder habe ich Anwendungen definiert. Und eine Anwendung, die da rauskam, war, dass man auch aus sehr hohen zirkulären Orbits mithilfe des Solardrucks passiv den Wiedereintritt forcieren kann, wenn man seine Oberfläche gezielt zu einem bestimmten Zeitpunkt ändert. Sprich, man hat zum Beispiel einen Ballon dabei, den man zu einem gewissen Zeitpunkt, genauen Zeitpunkt, bevor er berechnet ist, aufbläst. Und dann sorgt der Solardruck dafür, dass das Perigeum des Orbits, also das ist der Punkt, der der Erde am nächsten ist, immer näher zur Erdoberfläche kommt, weil der Orbit insgesamt elliptischer wird. Und dann, wenn der dann niedrig genug ist, dann hat er dort so viel Luftwiderstand, dass der ganze Satellit wieder eintritt. Da bin ich auch in diese Weltraumschrott -Thematik reingegangen. Jedenfalls mein Fokus war eben Orbitaldynamik, war sehr mathematisch orientiert. Und dann habe ich, nachdem ich mein PhD abgeschlossen hatte oder ich habe noch meine, meine Arbeit war noch nicht geschrieben, aber meine Forschung war zu Ende, da habe ich mich umgeschaut nach möglichen Stellen und habe hier eine ganz ansprechende Stelle gefunden bei ORB, nämlich Systemingenieurin in der Vorentwicklung. Und und hab mich beworben und hab die Stelle bekommen. Das ist jetzt über zehn Jahre her und seitdem bin ich hier bei OHB in Bremen in der Vorentwicklung und mittlerweile, also von Systemingenieurin, leitende Systemingenieurin, bin ich mittlerweile Abteilungsleiterin und Projektmanagerin.

Tim Pritlove
0:06:10
Charlotte Bewick
0:06:13
Tim Pritlove
0:06:14
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:07:57
Charlotte Bewick
0:09:07

Also erst mal habe ich mich auf diese freie Forschungsstelle beworben, die war aber vom Ziel her schon definiert, also es ging eben um High Area -to -Mass -Ratio Orbital Dynamics. Mein Professor, das war Professor Colin McInnes, kennt sich sehr gut in dem Bereich aus und der wusste eben, da gibt es noch freie Stellen, Sachen, unbeantwortete Fragen anzuschauen. Das heißt, so ganz ist das natürlich nicht nur auf meinem Mist gewachsen. Und als ich dann dort angefangen habe, war ich erst mal sehr breit aufgestellt. Ich habe gesagt, okay, jetzt erst mal simuliere ich, was passiert überhaupt bei dem Oberflächensache. Das ist was, was viele Leute vor mir auch schon gemacht haben. Und dann immer, wenn ich an eine Stelle gekommen bin, wo ich es interessant fand oder so, habe ich immer gesucht nach Papern, die... Sich auch dem widmen und dann dort wirklich ganz klassisch über die Referenzliste auf andere Papers gestoßen und so weiter und so weiter. Und dann, als die ersten Ergebnisse da waren, das war schon innerhalb von einem Jahr, bin ich dann auf Konferenzen gegangen. Und da habe ich meine Arbeit vorgestellt und auch dort wurde ich dann wieder von Leuten angesprochen, die gesagt haben, hast du mal die Arbeit von das und das und das und dem und dem angeschaut. Das ist doch ähnlich, da gibt es doch Schnittstellen und so ist das passiert. Also es gab keine sehr modernen Methoden. Ich glaube, das sind die Methoden, die schon vor 100 Jahren in der Wissenschaft so verwendet wurden.

Tim Pritlove
0:10:27
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:13:18
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:14:34
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:15:05
Charlotte Bewick
0:15:07
Tim Pritlove
0:15:08
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:16:13
Charlotte Bewick
0:16:19

Ja, also Solar Orbiter ist eine. Dann haben wir Plato bei uns, wird gerade gebaut bei OHB, das ist eine Exoplaneten -Finde -Mission. Dann Ariel zum Beispiel ist auch so eine astronomische Mission. Und genau bei, jetzt Envision ist der Kandidat für M5, das ist eine Mission zur Venus, eine Radar -Mission zur Venus. Und jetzt M7 sind wir im Moment noch bei fünf möglichen Kandidaten und davon wird ESA jetzt in den nächsten Wochen drei auswählen, die in die nächste Runde gehen. Und ab dem Punkt, wo dann noch drei über sind, da wird die Industrie wieder involviert. Das heißt, dann bittet uns ESA, Angebote für Studien abzugeben, und zwar Phase A und B1. Und dann wird für alle drei Missionen jeweils zwei parallele Studien durchgeführt für diese Phase A, also diese Machbarkeitsstudie und diese Missionskonzeptstudie. Und am Ende davon möchte ESA von uns wissen, was sind die Risiken, was sind die Kosten. Welche Requirements, also welche Anforderungen können erreicht werden, also wie hochperformant kann dieses System sein und darum auch mit zwei parallelen Industriekonsortien, damit man eben eine Art Zweitmeinung dabei hat. Und dann auf dieser Basis von dem Ergebnis von der Phase A wird dann in zwei Jahren die tatsächliche Mission ausgewählt, die es dann wird. Und das ist wahnsinnig spannend, weil die Missionen so interessant sind im wissenschaftlichen Bereich. Also wenn wir jetzt bei M7 gucken, was ist noch im Rennen, kann man auch im Internet recherchieren, aber es gibt eine Mission mit zwei Orbitern am Mars. Es gibt eine Mission, die soll auf dem Zwergplaneten Ceres landen. Es gibt eine Mission, wo es eine Hauptspacecraft und viele Töchter -Spacecraft gibt, die in Formation fliegen und das Erdplasma erforschen. Es gibt ein Gamma -Ray Observatory und es gibt noch eine astroseismologische Mission. Also wahnsinnig spannende.

Tim Pritlove
0:18:28
Charlotte Bewick
0:18:35
Tim Pritlove
0:18:36
Charlotte Bewick
0:18:40
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:18:54
Tim Pritlove
0:19:45
Charlotte Bewick
0:19:48
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:21:16
Charlotte Bewick
0:21:18
Tim Pritlove
0:21:21
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:23:15
Charlotte Bewick
0:23:18
Tim Pritlove
0:23:51
Charlotte Bewick
0:23:58
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:24:47
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:25:47
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:26:47
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:28:31
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:30:20
Tim Pritlove
0:30:30
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:30:52
Charlotte Bewick
0:31:07

Ganz genau. Und dann kommen sie her und je näher sie an die Sonne kommen, desto mehr fängt an, sich diese Struktur dieses Kometen zu ändern. Das Eis, was da drin ist, schmilzt auf. Es sprüht Partikel und Wasserflocken und so weiter. Alles wird rausgestoßen. Das ist dieser Kometenschweif. Und den nimmt auch das Koma. Und dann würden wir mit unserem mit einem Dezeptor kommen und fliegen voll durch dieses Koma durch. Das heißt, wir mussten erst mal schauen, wie kann man sich davor schützen. Da muss man Schilde mitnehmen. Und die Geschwindigkeiten der Partikel, auf die wir da stoßen, sind viel, viel schneller als alles, was wir aus dem Erdorbit kennen. Da weiß man ja, man muss sich manchmal beschützen gegen zum Beispiel Schrottwolken oder sowas. Aber da haben wir so relative Geschwindigkeiten von 14 Kilometer pro Sekunde oder sowas. Und hier bei dem Koma geht es um 70, also gleich mal einen Faktor 5 höher. Und das war zum Beispiel ein großer Punkt, den wir uns anschauen mussten. Aber tendenziell war die Idee, wir machen das Ganze möglichst günstig, weil es ist ja ein Mitflieger und es ist auch eine sogenannte F -Class Mission, also eine Fast -Class Mission. Es soll schnell entwickelt werden, es soll möglichst günstig sein. Und um das zu realisieren, haben wir unsere HERA -Plattform genommen. HERA ist eine Mission, die kommt nicht aus dem Science -Bereich, ist aber ein bisschen wie eine Wissenschaftsmission, die kommt aus dem Space -Safety -Bereich und das ist die Mission, die zu dem Asteroiden Didymos fliegt. Didymos ist ein Asteroid, der hat einen kleinen Trabanten, also der hat einen kleinen Mond, den man nennt man auch Didymoon, aber der heißt eigentlich anders, ich kenne ihn aber nur unter Didymoon. Also Didymos und der kleine Didymoon und NASA hat eine Mission gemacht, die hieß DART und DART ist in Didymoon eingeschlagen und hat dadurch wahrscheinlich die Trajektorie von Didymoon um Didymos verändert. Das ist ein Beispiel oder eine Demonstrator -Mission für die bewusste Veränderung der Trajektorie von solchen Objekten gewesen zur Asteroidenabwehr.

Tim Pritlove
0:33:21
Charlotte Bewick
0:33:22
Tim Pritlove
0:33:24
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:34:03
Charlotte Bewick
0:34:07
Tim Pritlove
0:34:08
Charlotte Bewick
0:34:19
Tim Pritlove
0:35:06
Charlotte Bewick
0:35:08
Tim Pritlove
0:36:18
Charlotte Bewick
0:36:29

Genau, also dann wurde das Angebot geschrieben, wie gesagt ITT kam von ESO und dann kam eben als erstes diese Phase A und in der Phase A macht man Trade -Offs, das heißt wir sind ganz von Anfang an da hingegangen und haben gesagt, okay, wir versuchen möglichst viel von HERA zu nutzen, da wo es Sinn macht, aber wo macht es keinen Sinn und wir haben diese ganzen Punkte versucht rauszufinden. Wo unterscheidet sich diese Mission Comet Interceptor von der Mission HERA und ein Punkt habe ich gerade angesprochen, ist dieses Dust Shield, was man braucht, weil man eben durchs Koma fliegt. Aber es gibt auch noch andere. Zum Beispiel waren die Anforderungen an das Antriebssystem andere und so. Und wir haben halt überall aufgestellt, was sind die größten Unterschiede und was sind unsere Optionen. Zum Beispiel bei dem Antriebssystem haben wir dann gesagt, okay, wir können wieder das Antriebssystem von HERA wiederverwenden oder wir könnten ein anderes benutzen, zum dieses oder dieses und haben dann die Missionsoptionen durchgerechnet und zwar versucht möglichst abzuschätzen, was hat das für einen Impact auf die Masse, was hat das für einen Impact auf die Komplexität, auf die Risiken, auf die Kosten und dann in jedem dieser Trade -Off -Punkte jeweils die beste Option auszuwählen und dann am Ende der Phase A haben wir unser Missionskonzept dann konsolidiert und damit haben wir alle Trade -Offs geschlossen und wissen mit diesem Konzept gehen wir jetzt in die nächste Stufe, nämlich in die Ausarbeitung der Details.

Tim Pritlove
0:37:47
Charlotte Bewick
0:37:54
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:41:19
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:43:25
Charlotte Bewick
0:43:40
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:44:43
Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:46:20
Tim Pritlove
0:46:29
Charlotte Bewick
0:46:49

Ja, also wenn wir jetzt von der Phase A sprechen, dann machen wir da eben diese Missionskonzepte, die wir gegeneinander abwägen und dann eins auswählen. Das arbeiten wir dann so weit aus, dass man am Ende der Phase A die Risiken abschätzen kann, den Technologieentwicklungen, die nötig sind. Also wir gucken uns die verschiedenen Komponenten des Atleten an und schauen, was für ein TAL haben die, also Technology Readiness Level. Sind die schon mal geflogen? Muss man die noch entwickeln? Muss man da noch wirklich viel Geld reinstecken? Und was ist der Schedule? Wie lange dauert das bis es so weit ist, dass man das einsetzen kann? Was ist generell der Schedule für die Entwicklung dieses Satelliten? Also wie lange würde das jetzt dauern, wenn wir jetzt das okay bekämen, bis wir den launchen könnten? Weil manchmal hat man ja auch Komponenten drin, die brauchen einfach ihre Zeit, bis sie fertig sind. Dann gucken wir an die Kosten, das ist ganz wichtig, dass man die Kosten schon mal einmal abschätzen kann, damit man auch identifizieren kann, was sind die Kostentreiber und ist das überhaupt innerhalb des Budgets machbar. Und dann Risiken hatte ich schon angesprochen, aber auch hier ist es wichtig, dass man guckt, welche größten Risiken gibt es und wie kann man die irgendwie mitigieren. Was können wir jetzt schon machen, um bestimmte Risiken zu verringern? Wenn wir zum Beispiel sehen, es gibt einen ganz wichtigen Teil in dem Satelliten Und der wird nur von einer Quelle, kann man den nur beziehen. Dann muss man ganz sicher sein, dass man den von der Quelle auch bekommen kann. Oder alternativ gucken, dass man eine zweite Quelle irgendwo findet. Oder sicher gehen, dass das dann auch wirklich da verfügbar ist. Weil das will man natürlich nicht, dass der Teil dann plötzlich nicht mehr zu nutzen ist. Also das ist so ein Beispiel.

Tim Pritlove
0:48:29
Charlotte Bewick
0:48:33
Tim Pritlove
0:49:25
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
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Charlotte Bewick
0:53:04
Tim Pritlove
0:53:40
Charlotte Bewick
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Tim Pritlove
0:54:28
Charlotte Bewick
0:54:31

Naja, das ist die Akkommodation. Die Struktur ist wirklich die Strukturelemente. Also das, was den Satelliten zusammenhält, wo alles dran getackert ist. Ich gebe mal ein Beispiel. Wir haben zum Beispiel vom Kunden eine Anforderung, dass die Launchmasse die x Kilogramm nicht übertreten darf. Und jetzt sagen wir, okay, es kann einfach der Satellit maximal x Kilogramm schwer sein. Wenn man jetzt aber auf Subsystem -Ebene geht, dann muss ich sagen, okay, das propulsion -Subsystem darf nicht schwerer als ein Fraction, ein Bruchteil von X sein. Und das ist so die klassische System -Engineering -Aufgabe auch. Das heißt, wir nehmen die Top -Level -Anforderungen und wir brechen sie runter auf die verschiedenen Teil -Anforderungen. Ein gutes Beispiel dafür ist auch, das kommt jetzt aus dem Erdbeobachtungsbereich, aber ich finde es immer ein schönes, ansprechendes Beispiel, wir haben eine Anforderung, wir müssen wissen, unser Bild ist auf dem und dem Bereich des Bodens aufgenommen. Geolokalisierung nennt man das, geolocation. Dann können wir auf Satellitenebene dann sagen, okay, wir müssen so und so genau wissen, wo wir uns im Orbit befinden. Wir müssen so und so genau wissen, in welche Richtung wir gucken. Und wir müssen auch noch so und so genau wissen, wie sich unser Instrument im Verhältnis zu unserer Blickrichtung bewegt hat. Also guckt das immer noch genau straight oder ist das leicht verrutscht? Und das sind alles Winkel, die werden dann, oder auch im Sinne von Warp -Position, das ist ja auch eine absolute Position, und die werden dann wieder als Anforderung an die einzelnen Teile runtergebrochen und weiterverteilt. Und das machen wir im System Engineering. Und dann haben wir diese Spezifikation auf Subsystem -Ebene und die werden dann weiter runtergebrochen auf Spezifikationen für einzelne Komponenten. Und diese Komponentenspezifikationen, die können wir dann wiederum an eine Ausschreibung beifügen und können dann verschiedene Hersteller von zum Beispiel einem Reaction Wheel anschreiben und sagen, wir brauchen ein Reaction Wheel, das kann Folgendes.

Tim Pritlove
0:56:38
Charlotte Bewick
0:56:42
Tim Pritlove
0:56:54
Charlotte Bewick
0:57:01
Tim Pritlove
0:57:02
Charlotte Bewick
0:57:40
Tim Pritlove
0:58:08
Charlotte Bewick
0:58:12

Ja.

Tim Pritlove
0:58:14
Charlotte Bewick
0:59:12
Tim Pritlove
0:59:47
Charlotte Bewick
0:59:48
Tim Pritlove
1:00:58
Charlotte Bewick
1:01:01
Tim Pritlove
1:02:14
Charlotte Bewick
1:02:52
Tim Pritlove
1:04:03
Charlotte Bewick
1:04:41
Tim Pritlove
1:05:51
Charlotte Bewick
1:06:01
Tim Pritlove
1:06:27
Charlotte Bewick
1:07:15

Ja, auf jeden Fall. Also ich habe ja auch einen PhD gemacht, ich habe auch mal im universitären Betrieb gearbeitet. Und das Erste, was mir ganz klar geworden ist, als ich in die Industrie gewechselt bin, ist, meine Zeit kostet Geld. Das war vorher nicht so. Also das war in einer gewissen Hinsicht schon so, aber ich habe es nie gemerkt. Es war immer so, ich habe eine Frage und ich gehe der Frage nach, bis ich eine Antwort habe. Und in der Industrie ist das nicht so, weil man muss immer gucken, die Zeit, die ich jetzt einsetze, um die und die Frage zu beantworten, ist es wert? Weil ein Projekt ist mit einer bestimmten Anzahl von Stunden ausgestattet. Jeder, der an dem Projekt arbeitet, bucht auf dieses Projekt und am Ende muss das, was man da reinsteckt, möglichst vollständig die Projektanforderungen erfüllen. Und wenn man jetzt plötzlich merkt, oh, das ist aber auch interessant, das würde ich mir auch sehr gerne angucken, muss man manchmal leider sagen, nein, geht nicht. Das übersteigt unser Budget, weil wir uns eben in dieser Situation befinden, dass wir ein Unternehmen sind, was wir werden halt für unsere Aufträge auch bezahlt vom Kunden, dafür, dass wir das liefern, was der Kunde von uns möchte. Genau, und da kann man nicht einfach dann selber entscheiden, ich möchte aber viel lieber das und das anschauen, sondern das muss man dann eben so durchführen, wie das ist. Das ist eine totale Umgewöhnung für Leute, die den universitären Betrieb gewöhnt sind. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es auch irgendwie gut, weil alles, woran man arbeitet, das hat alles auch irgendwo Hand und Fuß. Man weiß, das bringt jetzt konkret was weiter und man bewegt was. Und das Resultat sind dann eben diese schnell voranstreitenden Studien mit den Meilensteinen, die dann immer einen höheren Detailgrad haben. Und man sieht auf dem Plan schon, okay, und in zwei Jahren schreiben wir hier das Angebot und dann geht's los, dann wird was gebaut.

Tim Pritlove
1:09:06
Charlotte Bewick
1:09:30

Also mein Team ist ein relativ junges Team, aber das liegt auch daran, dass wir in der letzten Zeit auch stark gewachsen sind. Ich habe schon den Anspruch, dass ich hoffe, dass meine Mitarbeiter möglichst lange bei mir bleiben. Aber ich sehe auch, dass gerade die Vorstudien eine Art Eintrittslevel sein können. Das ist eher dran an dem, was man in der Uni gelernt hat an Space System Engineering. Und ich habe häufig tolle, motivierte Mitarbeiter, die hier herkommen und die dann hier anfangen und wo ich aber dann denke, vielleicht juckt die irgendwann auch mal was und die sagen so, ich würde gerne dann mal meine Mission nicht abgeben, sondern ich möchte dann mit, möchte, dass die auch sehen, wie die dann gelauncht wird und dann weiterhin beteiligt sein. Und für mich gehört es auch zur guten Führung dazu, dass ich mir anschaue, was wollen meine Mitarbeiter. Wenn ein Mitarbeiter zu mir sagt, ich möchte für immer hier in deiner Abteilung bleiben, dann freue ich mich total und bin restlos dankbar. Aber wenn eine Mitarbeiterin sagt, ich möchte gerne fünf Jahre hier sein und oder so ungefähr drei bis fünf Jahre und dann würde ich total gerne mal in so eine Implementierungsphase reinschnuppern, dann bin ich auch voll und ganz dabei und unterstütze das und versuche der dann dabei zu helfen, das zu realisieren. Darum, ja, wir haben eine Fluktuation, aber die kann auch sehr positiv sein. Mein Ziel ist es immer, wenn wir neue Stellen besetzen, dass wir nicht nur Leute reinnehmen, die Berufseinsteiger sind, sondern dass wir auch mal Leute haben, die schon eine Implementierungsphase gemacht haben und Lust haben, mal wieder ganz von Null anzufangen, damit man voneinander lernen kann. Eine Sache, die mir ganz besonders aufgefallen ist, ist, ich habe ein paar Mitarbeiter, die neben der Tätigkeit in der Vorentwicklung einen Teil ihrer Zeit bei Implementierungsprojekten mithelfen und die können ganz viel von dem, was sie dort lernen, transferieren in die Vorentwicklung. Du wolltest es ja gerade verglichen mit dem universitären Betrieb, wo man Leute hat, die jahrzehntelang dasselbe erforschen. Das gibt es bei uns eher nicht. Es gibt Mitarbeiter, die schon sehr lange hier in der Vorentwicklung sind und die an verschiedensten Projekten gearbeitet haben. Das sind extrem wertvolle Leute, weil die diesen ganzen Erfahrungsschatz haben, auf den sie zurückgreifen. Und ich hoffe, dass die Leute, die jetzt in der Vorentwicklung bei uns sind, dass die entweder auch hierbleiben und diesen wertvollen Schatz entwickeln oder dass die eben einen anderen Weg einschlagen, in unserer Firma bleiben, bei OHB bleiben, ein Projekt von Anfang bis Ende durchziehen und dann gerne in fünf Jahren wieder bei mir in der Vorentwicklung sitzen und nochmal von neuem anfangen.

Tim Pritlove
1:12:09
Charlotte Bewick
1:12:38
Tim Pritlove
1:13:14
Charlotte Bewick
1:14:12
Tim Pritlove
1:15:22
Charlotte Bewick
1:16:13
Tim Pritlove
1:17:15
Charlotte Bewick
1:17:18
Tim Pritlove
1:18:30
Charlotte Bewick
1:18:34
Tim Pritlove
1:19:04
Charlotte Bewick
1:19:11
Tim Pritlove
1:19:40
Charlotte Bewick
1:19:48
Tim Pritlove
1:19:53
Charlotte Bewick
1:20:04
Tim Pritlove
1:20:24
Charlotte Bewick
1:20:28
Tim Pritlove
1:20:32
Charlotte Bewick
1:21:52
Tim Pritlove
1:22:14
Charlotte Bewick
1:22:26
Tim Pritlove
1:22:48
Charlotte Bewick
1:22:50
Tim Pritlove
1:22:51
Charlotte Bewick
1:22:52
Tim Pritlove
1:23:09
Charlotte Bewick
1:23:12
Tim Pritlove
1:24:13
Charlotte Bewick
1:24:22
Tim Pritlove
1:24:29
Charlotte Bewick
1:24:30

Genau. Oder auf die Optik oder sowas. Darum ist das für mich so wichtig, dieses Thema und seit ich bei UHB bin, begleitet es mich hier schon. Ich war erst in der Erdbeobachtung als Systemingenieurin und das war 2012, da bin ich zu UHB gekommen und das war das Jahr, in dem die ISO -Standard, ISO 24113 heißt das, das ist der Weltraumschrott -Mitigierungsstandard, Da sind die ganzen Anforderungen drin, wie in 25 Jahren soll man die orbiten und so. Der wurde durch die ECSS anwendbar für ESA -Missionen. Und das heißt, das war das erste Mal, dass wir wirklich so von Kundenseite standardmäßig feste Anforderungen an die Weltraumschrott -Disposal hatten und da habe ich von Anfang an dann immer in unseren Missionen, in den Vorstudien, da diese Weltraumschrott -Pläne erstellt und habe dann 2017, fünf Jahre später, 16 oder 17 war das, habe ich dieses Weltraumschrott -Kompetenzzentrum gegründet, weil ich gemerkt habe, es gibt ganz viele Leute innerhalb der Firma in den verschiedenen Abteilungen sitzen, die alle irgendwas mit Weltraumschrott zu tun haben, aber die reden nicht miteinander. Da gibt es zum Beispiel in der Antriebsabteilung gibt es jemanden, der kümmert sich darum, dass Antriebe passiviert werden, also dass man am Ende den letzten Spritz rauslässt, damit es da keine Möglichkeit gibt, dass es explodiert. Oder dann gibt es jemanden in der Missionsanalyse, der berechnet Wiedereintrittsmanöver. Und dann gibt es uns hier in der Vorentwicklung und wir machen das Ganze für die neuen Satelliten, dass wir die so auslegen. Und die haben alle nicht miteinander so richtig geredet. Und darum dieses Kompetenzzentrum, wo man sich einmal im Monat austauscht, über die neuesten Entwicklungen spricht, auf technischer Ebene, aber auch auf programmatischer Ebene. Und das hat jetzt zuletzt richtig Fahrt aufgenommen, weil es jetzt innerhalb von Europa viele Initiativen gibt, an dem Problem endlich was zu lösen. Und ich glaube ausschlaggebend dafür ist diese neue Entwicklung mit den Megakonstellationen. So neu ist jetzt auch nicht mehr, aber es gibt ja jetzt einfach tausende von Satellitenlaunches pro Jahr.

Tim Pritlove
1:26:40
Charlotte Bewick
1:26:50
Tim Pritlove
1:26:51
Charlotte Bewick
1:27:03

Ja, aber das Problem ist ja die Anzahl und nicht die Größe. Also die Größe ist auch problematisch insofern, dass wenn ein großer Satellit explodiert oder getroffen wird, dann erzeugt er mehr Schrott. Aber die Wahrscheinlichkeit eine Kollision zu haben, wächst mit der Anzahl der Objekte. Starlink ist ein Beispiel, aber es gibt viele andere. Amazon hat auch eine eigene Konstellation, es gibt auch Konstellationen aus allen Teilen der Welt, die jetzt entwickelt werden, chinesische Konstellationen und so weiter. Das ist nicht wirklich reguliert, das ist nicht wirklich geklärt, wie man das…, wie man das handhaben will. Ein großes Problem mit Konstellationen ist, die fliegen meistens in einem ähnlichen Orbit, also in einer gleichen orbitalen Schicht. Und wenn jetzt die Mission beendet wird und die nicht korrekt entsorgt werden, dann sind die so nah beieinander, dass eine Kollision ganz wahrscheinlich ist. Und wenn erstmal eine Kollision eingetreten ist, dann hat man diese Kettenreaktion, diesen Kessler -Effekt, wo dann ganz schnell die ganze orbitale Schicht vermüllt ist. Und ja, und da engagiere ich mich halt eben schon ziemlich lange für und mache das auch hier weiter. Und wir wollen, also als UHB ist es für uns eben total wichtig, weil das ist ja unser Kernfeld, sind ja diese großen, teuren, hochwertigen Satelliten. Und das sind eben genau die, die auch am meisten da zu verlieren haben. Wenn man Satelliten baut, die klein und günstig sind und in großer Masse zu produzieren sind, dann ist es nicht so schlimm in Anführungsstrichen, wenn davon einer mal kaputt geht. Weil man hat ja noch viele andere oder im Notfall macht man halt einen neuen. Aber wenn man diese großen teuren Produkte anguckt, die konventionelle Raumfahrt, die Wissenschaftsmissionen, die haben am meisten zu verlieren.

Tim Pritlove
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Beides. Also einmal hat man lange Zeit nicht geglaubt, dass es ein wirkliches Problem gibt, obwohl der Donald Kessler das ja schon in den 70er Jahren prognostiziert hat. Aber das sind natürlich auch immer dieser Kommunikationsunterschied zwischen den Wissenschaftlern und den Leuten, die dann Satelliten tatsächlich auch in Auftrag geben, was früher ganz oft auch das Militär einfach war. Und dann zum Beispiel diese Antisatellitentests, da ist man sich ja eigentlich einig, dass das Quatsch ist, aber trotzdem wurde das weitergemacht. Der letzte ist jetzt auch erst ein paar Jahre her, wo eben Satelliten wirklich im Orbit zerstört werden, um zu demonstrieren, wir können das. Die Leute, die das entscheiden, die haben bestimmt nicht schlaflose Nächte wegen Weltraumschrott. Das sind einfach ganz andere Interessen, die da zusammenkommen. Und das andere ist diese Entwicklung mit den Megakonstellationen, das hat viele überrascht. Das ändert alles in der Weltraumindustrie, das hatten wir, also ich hatte das so nicht auf dem Schirm und bis vor ein paar Jahren eben. Und dann plötzlich ging das los. Und wir haben gesehen, es geht nicht nur darum, dass hier ein paar Universitäten CubeSats machen, sondern es geht darum, dass wirklich im ganz großen, im kommerziellen Stil zehntausende von Satelliten in den Orbit geschossen werden. Und nicht nur von einer Firma, sondern von vielen, die das machen wollen. Einige, die es jetzt auch schon machen und noch viel, viel mehr, die es planen zu machen. Und dann ändert es einfach alles. Wenn man sich die Wenn man sich die Diagramme anschaut, es gibt so ein paar Diagramme, die wirklich augenöffnend sind, wo man sieht, seit den 60er -Jahren, wie viele Launchs gab es und wie viele gab es in den letzten beiden Jahren. Und das sind einfach ein Balkendiagramm, wo es in den Himmel reißt auf einmal. Und dann, wenn man das dann noch vergrößert in die Zukunft und guckt, wie viele sind jetzt schon angekündigt, da ist eine ganz klare Schnittstelle im Jahr 2020 ungefähr oder 2019. sind. Und da ist der große Umbruch und wir haben viel, viel, viel mehr Launches jetzt, als wir es jemals zuvor hatten.

Tim Pritlove
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Und wenn jetzt einer davon anfängt nicht mehr zu funktionieren und anfängt abzudriften, dann hat der nur eine ganz geringe relative Geschwindigkeit zu den anderen, weil der geht dann ein bisschen niedriger und dann. Im Verhältnis zu den anderen bewegt er sich dann so ganz leise ein bisschen rückwärts oder ein bisschen vorwärts, je nachdem und die Kollisionsrisiken dort sind erstmal ein bisschen in der Hinsicht geringer, dass die relative Geschwindigkeit geringer ist. Das ist wichtig zu berücksichtigen, weil wenn man zwei polare Satelliten im Leo hat, die sich begegnen, möglichst noch frontal, dann kann man hier sieben Kilometer pro Sekunde, da sieben Kilometer pro Sekunde, 14 Kilometer pro Sekunde zusammenprallen haben. Im Geo bewegt man sich mit dreieinhalb Kilometer pro Sekunde, also schon mal langsamer und dann eben halt relativ. Und dann hat man vielleicht so was ein paar hundert Meter pro Sekunde Relativgeschwindigkeit, eine ganz andere Nummer. Und dann, dadurch, dass das nur ein Donut ist, in dem sich der Geo befindet, kann man eben auf diesen Graveyarding -Orbit gehen, der einige hundert Kilometer höher ist und der dann auch prognostiziert erstmal keine Überschneidungen mehr mit dem Geo hat. Und das ist eine ganz gute Methode, die Geosatelliten zu entsorgen. Und ich glaube, da bleibt man auch bei, weil die in den Wiedereintritt zu zwingen, ist sehr komplex, kostet sehr viel Treibstoff und birgt auch gewisse Risiken, weil die sind sehr groß und man muss halt schon genau zielen, wenn man von 36 .000 Kilometer Entfernung genau einen kleinen Fleck im Pazifischen Ozean treffen möchte. Und was wir aber besonders interessant finden, oder was ich auch besonders interessant finde, ist dieses On -Orbit -Servicing, also dass man Satelliten baut, die zu Geosatelliten hinfliegen und die wieder fit machen, wenn da irgendwas ausgefallen ist, versucht das zu reparieren, also quasi Drohnen, Reparatur -Drohnen, die dort im Orbit die Satelliten wieder ansatzfähig machen oder wenn Hopfen und Malz verloren ist, die abschleppen und dann eben nicht zum Boden abschleppen, sondern in den Graveyard bringen.

Tim Pritlove
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