Raumzeit
Der Podcast mit Tim Pritlove über Raumfahrt und andere kosmische Angelegenheiten
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RZ068 Bodengestützte Astronomie

Der Blick ins All von der Erdoberfläche aus

Das Fernrohr und dann auch bald Spiegelteleskope waren die Basis für die frühen Erkenntnisse in der Beobachtung und das Verständnis des Universums – noch lange bevor an Raumfahrt zu denken war. Doch mit den Großspiegelteleskopen seit den 1990er Jahren wurde die Beobachtungsqualität noch einmal signifikant gesteigert und lieferte noch tiefere Einblicke in die Tiefen des Alles. Neuartige Steuerungssysteme erlauben nun die Konstruktion noch viel größerer Spiegelteleskope und in wenigen Jahren wird diese neue Generation die bisher schon beeindruckende Bildqualität noch um ein vielfaches steigern.

Ich spreche mit dem Astrophysiker und Professor für Beobachtende Astronomie an der Universität Hamburg Jochen Liske über Voraussetzungen für die Beobachtung des Alls, die Entwicklung der Teleskop-Technologie über die Zeit, die Herausforderungen der Astronomie als solcher, die Europäische Südsternwarte und ihre Großteleskope, künftige Projekte wie dem Extremely Large Telescope und dem kommenden Zeitalter der Multi-Messenger-Astronomie.

https://raumzeit-podcast.de/2017/11/18/rz068-bodengestuetzte-astronomie/
Veröffentlicht am: 18. November 2017
Dauer: 1:48:27


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:38.297
  3. Vorstellung 00:01:46.162
  4. Wissenschaft kommunizieren 00:03:03.168
  5. Hubble Weltraumteleskop 00:04:16.638
  6. SOFIA 00:09:00.966
  7. Teleskope 00:09:37.177
  8. Probleme beim Teleskopbau 00:13:03.398
  9. Standorte für optische Teleskope 00:17:49.282
  10. Europäische Südsternwarte 00:33:07.386
  11. Aktive Optik 00:41:35.771
  12. Very Large Telescope 00:49:10.475
  13. Adaptive Optik des ELT 01:05:06.767
  14. Bildqualität des ELT 01:17:13.554
  15. Wissenschaftliche Erkenntnisse 01:20:56.756
  16. Mulit-Messenger-Astronomie 01:27:35.492
  17. Ausblick 01:41:32.638
  18. Ausklang 01:45:55.492

Transkript

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Das stimmt, es ist mehrmals repariert worden. Es gibt ja mehrere, ich glaube fünf insgesamt Servicing-Missions zum Hubble-Weltraum-Teleskop gegeben, wovon natürlich die erste den meisten in Erinnerung geblieben ist, weil eben die erste Servicing-Mission den optischen Fehler, den das Teleskop ja leider hatte, dass diese erste Mission hat diesen optischen Fehler eben ausgleichen können oder ein Instrument eingebaut, mit dem dieser Fehler ausgeglichen werden konnte und somit dann erst das Hubble-Weltraumteleskop so richtig in Fahrt kam und so richtig sein volles Auflösungsvermögen ausspielen konnte. Das war natürlich spannend, das ist natürlich eine tolle Geschichte, die so eine Phönix aus der Asche zunächst hatte, für die, die es nicht wissen, als das Hubble-Weltraumteleskop zuerst gestartet wurde und die ersten Beobachtungen aufgenommen wurden, stellte man fest, dass es längst nicht die Auflösung hatte. Also die Bilder hatten längst nicht die Schärfe, die sie eigentlich hätten haben sollen. Und dann ging das große Rätselraten los und am Kopf gekratzte. Und dann irgendwann kam man auf den Trichter nach vielen Untersuchungen, dass eben der Hauptspiegel des Hubble-Weltraumteleskops tatsächlich falsch geschliffen war. Das war natürlich eine Riesenkatastrophe. Aber die NASA-Ingenieure sind ja nicht doof. Die haben sich dann schnell was einfallen lassen. Und dann ist eben mit der ersten Servicing-Mission, die ist dann vorgezogen worden, wurde das Space Shuttle hochgeflogen, hat das Weltraumteleskop eingefangen und dann wurde es aufgemacht, also quasi Operation am offenen Herzen und dann wurde eben CoStar eingebaut und das war eben eine Optik, die eben diesen Fehler im Schliff des Hauptspiegels ausgleichen konnte, und dann haben diese Bilder dann endlich die Auflösung eröffnet. Die sie hätten haben sollen.

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Genau. Ja, und danach gab es natürlich große Entwicklungen, dann wurden dann immer mehr Teleskope gebaut, zunächst natürlich als Linsenteleskope. Dass diese Technologie ging dann irgendwann, lief dann so ein bisschen vor die Wand, weil eben Linsen schon ihre Limitationen haben, wie groß ich sie eben bauen kann. Die werden dann irgendwann zu schwer, fangen an, sich unter ihrem eigenen Gewicht zu verformen. Und das Blöde an der Linse ist ja, dass ich eben durchgucken will. Das heißt, ich kann eine Linse nur am Rand festhalten. Und das ist dann eben schwierig, eine Deformation auszugleichen. Und dann kann man eben auch auf den Trichter eben, dass ich alles, was man mit einer Linse machen kann, eigentlich auch mit einem Spiegel machen kann. Und so kam man dann zu den Reflektoren, den reflektierenden Teleskopen, wo die Linsen eben durch Spiegel ersetzt wurden. Und dann wurden sie dann eben auch langsam größer. Berühmte Teleskope sind zum Beispiel das 100-Zoll-Teleskop auf dem Mount Wilson, dann später das Hale, das 5-Meter-Teleskop, das Hale-Teleskop in Amerika. Und dann eben kam so die Ära der 4-5 Meter Teleskope und heute sind wir eben in der Ära der 8-10 Meter Teleskope. Das sind die größten optischen und infraroten Teleskope, die wir heute auf der Erde haben. Dafür haben wir eine ganze Menge mittlerweile. Die ersten waren die beiden KEK-Teleskope auf Hawaii, KEK 1 und KEK 2, gut 10 Meter groß. Die Europäer haben dann relativ schnell nachgezogen. Die europäische Südsternwarte hat dann vier 8,2 Meter große Teleskope gebaut. Die stehen in Chile am Paranal Observatorium. Aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Teleskope. Die allergrößten, die wir heute haben, da gibt es zwei von. Das South African Large Telescope, das in Südafrika steht. Das ist 10,4 Meter groß. Und dann gibt es ein sehr ähnliches Teleskop auf den Kanarischen Inseln, auf La Palma. das Gran Telescopio Canarias, GTC heißt das genau.

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Genau, also jetzt kann man sich mal überlegen, was ich denn brauche, um wirklich gut das Weltall beobachten zu können. Lichtverschmutzung ist ein Thema. Klar, ich muss also möglichst weit weg von der Zivilisation, weil Straßenlampen, Straßenlaternen, Industriegebäude, Werbung und so weiter, das gibt alles unheimlich viel Licht nach oben ab, das stört enorm. Also man muss weit weg von der Zivilisation. Wäre natürlich auch nicht schlecht, wenn ich irgendwo in der Gegend wäre, wo ich nicht allzu viel Bewölkung habe. Also möglichst viele klare Nächte ohne Bewölkung ist natürlich auch gut. Und dann kommen wir eben zu dem quasi wichtigsten Faktor, ist die Atmosphäre. Also das große Problem ist ja, wenn ich vom Erdboden aus ins Weltall gucke, dann ist das so ein bisschen so, als wenn man am Boden eines Schwimmbads sitzt und nach draußen guckt. Wenn die Oberfläche des Wassers nicht perfekt still ist, sondern es da einige Wellen drauf gibt, dann sehe ich die Außenwelt total verzerrt. Und genau das Gleiche passiert eben auch, wenn ich durch die Atmosphäre hindurch gucke. Die Atmosphäre ist auch nicht perfekt still, sondern in der Atmosphäre sind immer Turbulenzen unterwegs. Das heißt, man hat immer Luftpakete mit unterschiedlichen Temperaturen, unterschiedlichem Druck und daher mit unterschiedlichem Brechungsindex. Und deswegen, wenn also ein Lichtstrahl durch die Atmosphäre geht, dann breitet der sich tatsächlich nicht total gerade aus, sondern tanzt so ein bisschen hin und her. Und das hat einfach zur Folge, dass wenn ich mir eben einen Stern angucke, dass das Bild dieses Sterns, das ich mit einem Teleskop machen kann, ein klein bisschen verschmiert ist. Und das Bild ist nicht so scharf, wie es eigentlich sein könnte. Und dieses Verschmieren, das nennt man in der Astronomie das Seeing. Und dieses Seeing hängt von diversen Dingen ab. Aber unter anderem hängt es natürlich davon ab, wie viel Luft ich denn eigentlich zwischen mir und der Atmosphäre habe und dem Weltall habe. Die Atmosphäre ist ja nicht unbedingt dick, ungefähr 100 Kilometer dick. Und wenn ich eben schon mal oben auf den Berg gehen kann und den dichtesten Teil der Atmosphäre, der hier unten auf Meereshöhe ist, den schon mal hinunter mir lassen kann, dann habe ich natürlich schon mal was gewonnen.

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Ja, die ESO, also das ist die Europäische Südsternland, das European Southern Observatory, die spielen da eine große Rolle. Die ESO fing an, wie gesagt, in den 60er Jahren mit dem LACIA-Observatorium und dann in den 90er Jahren kam das Paranal-Observatorium dazu, was man hier eben gerade im Dom sieht, was unsere Hörer natürlich nicht sehen können. Das war also das zweite Observatorium. Dann wurde zusammen in einer internationalen Kooperation zusammen mit den Amerikanern, aber auch mit Japan und Taiwan noch ein neues Radioteleskop gebaut, auch in Chile, ALMA, das Atacama Large Millimeter and Submillimeter Array. Das wurde auf einem ganz besonderen Ort gebaut, auch in der Atacama-Wüste, aber nicht auf einem Berg per se, sondern auf einem Hochplateau. Und zwar auf einem Hochplateau in einer Höhe von 5000 Metern. Und wer schon mal auf 5000 Metern gewesen ist, der weiß, dass das kein Zuckerschlecken ist. Also auf 5000 Metern ist der Luftdruck nur noch die Hälfte von dem bei normalen Null. Ich bin einmal da oben gewesen, habe mich ein paar Stunden da oben rumgetrieben und danach hatte ich Monsterkopfschmerzen. Also da oben, wer da ernsthaft arbeiten muss, die Ingenieure, die an den Antennen da arbeiten, die tragen alle Sauerstoffmasken, weil Sauerstoffmangel führt zu Konzentrationsschwächen und zu Fehlern. Und wenn man mit so einem 100-Tonnen-Teleskop hantiert, sollte man besser keine Fehler machen. Das heißt, die tragen da solche Sauerstoffmasken. Das heißt, das muss man ein bisschen abwägen natürlich auch. Man will eigentlich möglichst hoch, um möglichst wenig Atmosphäre zwischen sich und dem Weltraum zu haben. Aber irgendwo gibt es eben auch eine Grenze. Man muss ja auch noch irgendwie dort arbeiten können. Und da gibt es dann eben auch Grenzen.

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Genau, das sollte man erstmal klarstellen. Das sind tatsächlich zwei unterschiedliche Organisationen. Die ESA ist die European Space Agency und die EESO ist das European Southern Observatory. Und wenn ich einen Euro für jedes Mal hätte, dass ein Journalist die Beine durcheinander wirft, dann wäre ich deutlich reicher. Genau, das sind zwei vollkommen unterschiedliche Organisationen. Die ESO hat den Auftrag, bodengebundene Observatorien zu planen, zu bauen und zu betreiben. Und das macht sie für die Astronomen in den Mitgliedsländern. Also die ESO ist eine internationale Organisation, die hat 15 Mitgliedstaaten, hat übrigens nichts mit, obwohl sie das europäisch im Namen hat, hat es überhaupt nichts mit der EU oder so weiter zu tun. Diese Organisationen, genau wie die ESA, sind einfach sogenannte multilaterale Organisationen. Das heißt, da sind ein Haufen Nationen, haben sich an einen Tisch gesetzt und haben gesagt, wir wollen ein internationales Institut gründen, das mit dem und dem Auftrag. Davon gibt es mehrere. Das CERN ist ein anderes Institut, das man wahrscheinlich kennt, Teilchenbeschleuniger, LHC. CERN, die ESA, die ESO, das EMBL, European Molecular Biology Lab und jetzt ist gerade in Hamburg eine neue Organisation da hinzukommen, das X-Ray Laser. Davon gibt es also fast zwei Handvoll solcher Organisationen. Die ESO ist eben eine davon. Eher eine der kleineren kommt im Verhältnis zur CERN oder zur ESA, ist die ESO relativ klein. Genau, also wie gesagt, der Auftrag ist, Observateuren planen, bauen und zu betreiben. Und benutzen tun das dann eben die Astronomen an den Universitäten und Forschungsinstituten Europas und der Mitgliedsländer.

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Oder wo man es technisch tun konnte, ja. Denn es gab noch einen Griff, wir haben ja vorhin gesprochen, von dem Schritt von den Refraktoren, also den Linsenteleskopen, hin zu den Spiegelteleskopen. Und dann hatte man, als man da war, hatte man diese Spiegel dann versucht, möglichst groß und dick zu machen, damit sie sich eben, wie gesagt, nicht unter ihrem eigenen Gewicht zu sehr verformen. Aber das hatte eben seine Grenzen, weil je größer und dicker ich es mache, desto schwerer man es macht und desto mehr verformt es sich dann letztendlich. Und dann kam halt irgendwann der Schritt, kamen dann Technologien auf, die wurden in den 80er Jahren dann entwickelt, unter anderem eben auch in der europäischen Südsternwarte, dass man auf den Trichter kam, ich mache mein Teleskop nicht mehr besonders steif und versuche das klobig zu machen, dass es sich möglichst überhaupt nicht mehr bewegen kann, sondern ganz im Gegenteil, ich baue mein Teleskop besonders leicht und lasse es sich durchaus verformen, aber ich baue überall sogenannte Aktuatoren an, sozusagen kleine Stempel, mit denen ich das Teleskop, die Form eines Spiegels verändern kann Und auch die Position von Spiegeln ganz minimal, wie gesagt, wir sprachen eben von den 10 Nanometern, also ganz minimal die Form der Spiegel und die relative Position der Spiegel verändern kann. Und zwar in Echtzeit, das heißt während ich die Beobachtungen mache. Das heißt, was da vor sich geht, ist, das Teleskop checkt, während man beobachtet damit, checkt das Teleskop selbst, wie gut die Bildqualität ist, die das Teleskop gerade liefert. Und es kann analysieren, was getan werden muss, um diese Bildqualität noch zu verbessern.

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Total, absolut. Also die Dinge, die wir in den letzten 20, 25 Jahren herausgefunden haben, das ist enorm. Wobei man dabei übrigens betonen sollte auch, dass es tatsächlich ein Zusammenspiel der verschiedenen Teleskope gegeben hat. Also es hat in den letzten 25 Jahren, ist das Zusammenspielen der verschiedenen Fähigkeiten der verschiedenen Teleskope, das hat enorm an Bedeutung gewonnen. Also Hubble im Weltraum mit den Großteleskopen am Boden, aber auch über die verschiedenen Frequenzen hinweg, also von Radio, Röntgenstrahlen, Gamma-Strahlen, das alles zusammengenommen. UV, das Infrarotstrahlen, das alles zusammengenommen, das hat so in den letzten 20, 30 Jahren eben zusammengekommen, diese Multiwellenlängenastronomie, dass man sich eben Daten zu einem Objekt aus all den verschiedenen Frequenzen eben zusammengenommen hat, um eben wirklich die Physik dieser Objekte besser verstehen zu können, das ist so in den letzten 25 Jahren aufgekommen. Aber es ist richtig, dass eben die Großteleskope natürlich unheimlich viel dazu beigetragen haben. Stichwort Exoplaneten, 1995 ist der erste Exoplanet, um einen normalen Stern entdeckt worden. Das übrigens, diese Entdeckung stammt nicht von einem der Großteleskope, aber natürlich tragen die jetzt heute natürlich viel damit bei. Also das erste direkte Bild eines Exoplaneten, also eines Planeten, der einen anderen Stern umkreist. Das erste direkte Bild eines solchen Exoplaneten ist vom VLT aufgenommen worden. Wir haben unheimlich viel über Kosmologie gelernt, wir haben unheimlich viel über die Entwicklung von Galaxien gelernt, wir haben, du hast eben den alten Stern angesprochen, wir haben Sterne in unserer Milchstraße gefunden, die zu den allerersten Sternen gehört haben müssen, die in der Milchstraße entstanden sind.

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Jochen Liske
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Genau, die sehr, sehr alt, ja ganz so alt nicht, aber die sehr, sehr alt geworden sind. Wir haben zurückblicken können bis an den Anfang des Universums, haben zwar noch nicht die allerersten Sterne und Galaxien am Anfang des Universums sehen können, das schaffen diese Teleskope tatsächlich nicht, das wird der neuen Generation an Teleskopen vorbehalten sein, aber wir haben mittlerweile Galaxien gesehen, die so weit entfernt sind, dass das Licht mehr als 13 Milliarden Jahre gebraucht hat, um bis zu uns vorzudringen. Also das ist echt enorm, was da alles passiert ist. Wir haben sehr viel über die Struktur unserer eigenen Milchstraße gelernt, wie sie aufgebaut ist. Und wir haben auch eine Entdeckung aus den 90er Jahren, in den späten 90er Jahren, ist, dass das Universum sich nicht nur ausdehnt, sondern dass diese Ausdehnung sich auch noch beschleunigt. Und das ist eine sehr, sehr merkwürdige Gegebenheit, die zum Nobelpreis von 2011 geführt hat. Das war der erste Nobelpreis, der sozusagen in die optische Astronomie gegangen ist, weil das einfach vollkommen unverständlich ist. Also diese beschleunigte Ausdehnung des Universums bedeutet im Prinzip, dass wir hier ganz fundamental etwas nicht verstehen in der Physik, beziehungsweise dass es eine Energiekomponente im Universum gibt, die wir eben mangels eines besseren Namens dunkle Energie nennen. Aber das Problem haben, dass diese dunkle Energie überhaupt nicht in unser Standardmodell der Teilchenphysik reinpasst. Und also diese ganzen Dinge sind alle erst in den letzten 25 Jahren hochgekommen. Also der Erkenntnisfortschritt in der Astronomie ist enorm schnell und das liegt ganz einfach daran, dass die Astronomie ... Das Entdeckungsstadium, also wissenschaftshistorisch gesehen, das Entdeckungsstadium noch nicht verlassen hat. Wir entdecken, ich habe gerade mehrere Beispiele genannt, das waren alles Entdeckungen, die hatte überhaupt niemand auf dem Schirm. Das waren alles vollkommen unvorhergesehene Entdeckungen, ausgenommen die Exoplaneten, die haben natürlich direkt danach gesucht. Aber viele Entdeckungen sind eben heute noch vollkommen unvorhergesehen. Das heißt, wir sind noch in diesem Entdeckungsstadium und das bedeutet, dass in dem Moment, wenn mir die Technologie neue beobachtungstechnische Möglichkeiten an die Hand gibt, sprich ich kann entweder ein größeres Teleskop bauen oder kann eine andere Art von Teleskop in den Weltraum schießen oder eine andere Art von Instrument bauen, mit dem ich dann eben das Weltall auf eine Art und Weise beobachten kann, was vorher noch nicht möglich war, dann entdecken wir jedes Mal, wenn wir so einen Schritt nach vorne machen können, dann entdecken wir jedes Mal Phänomene, die vorher keiner auf dem Schirm hatte. Und weil eben der technologische Fortschritt so schnell ist, ist dementsprechend auch der Erkenntnisgewinn in der Astronomie so schnell. Und das liegt einfach, wie gesagt, daran, dass wir noch nicht alles im Universum gesehen haben, was es zu sehen gibt. Wir sind noch nicht aus dieser Entdeckungsphase raus. Natürlich sind Studien darüber, wie ein Stern funktioniert, sind natürlich sehr weit fortgeschritten. Und da geht es natürlich wirklich ums Detail, also um das Detailverständnis von einzelnen Objekten oder von solchen Galaxien hier. Das ist echt eine. Geile Animationen hier gerade. Aber es geht natürlich auch darum, Detailverständnis zu entwickeln, physikalisches Detailverständnis für einzelne Objekte zu entwickeln. Aber wir sind, wie gesagt, auf der anderen Seite immer noch in diesem Entdeckermodus. Und wir bauen eben immer noch Dinge, da sind wir fleißig dran, das ELT ist ein Beispiel, aber es gibt noch jede Menge andere neue Teleskope, die in den nächsten 10, 15 Jahren online kommen werden, die eben auch diesen Schritt nach vorne machen und auch eben das Universum auf eine Art und Weise beobachten werden, die wir heute noch nicht beherrschen. Und das wird garantiert noch zu ganz großen Dingen führen.

Tim Pritlove
1:27:35
Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Ja.

Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Und dann gibt es die kosmische Strahlung. Das ist also, tatsächlich sind sehr energiereiche Partikel. Die sind so energiereich, dass ich da selbst im LAC solche Energien nicht erreichen kann. Und wenn solche Partikel auf die Erdatmosphäre treffen, dann passieren alle möglichen Sekundärschauer und Lichtblitze und Pipapo, was da alles losgeht. Das kann ich versuchen zu beobachten. Nicht nur versuchen, das kann man auch. Das gibt es das Pierre-Orger-Observatorium in der argentinischen pampa womit man das beobachten kann das blöde an den der kosmische strahlung ist es sind tatsächlich geladene teilchen und geladene teilchen haben nun mal die blöde eigenschaft dass sie von, magnetfeldern abgelenkt werden können und magnetfelder gibt es überall auch seien sie auch noch so schwach aber wenn ich eben jetzt ein kosmisches teilchen von dort drüben empfangen dann kann ich mir ziemlich sicher sein dass es nicht, ursprünglich aus dieser richtung kam sondern irgendwie also irgendeinen komplizierten fahrt durchs um die nasen genommen hat aber auch das wird mittlerweile gemacht, Und dann gibt es eben noch die angesprochenen Gravitationswellen, die wir jetzt eben neuerdings in der Lage sind, direkt zu detektieren. Wir wussten eigentlich schon, dass es sie gibt aus einer indirekten Beobachtung, die schon einige Jahre zurückliegt. Aber jetzt können wir sie eben direkt beobachten und können eben einzelne Events, wie zum Beispiel das Verschmelzen von zwei schwarzen Löchern, solche einzelnen Events wahrnehmen. Und das war natürlich eine Riesensensation, dass das überhaupt erstmal möglich war. Wie gesagt, du hast es angesprochen und eben richtig beschrieben. Die Leute haben zum Teil Jahrzehnte daran gearbeitet, also das LIGO-Team. Es war also eine komplette Karriere da reingeflossen, um das technisch möglich zu machen. Jetzt geht es eben mittlerweile. Und die große Frage war eben, was würde man dort sehen? Also was würde man sehen, wenn man dann irgendwann die Sensitivität erreicht hat? Was würde man sehen? Also was jetzt gesehen wurde, sind die Kollisionen von zwei schwarzen Löchern, die 10, 20, 30 Sonnenmassen haben. Gerade heute kam ein neues Paper raus von zwei, eine neue Detektion aus dem Juni glaube ich oder Juli, wo zwei schwarze Löcher, ich glaube eins hatte nur neun Sonnenmassen und das andere zehn oder irgendwie sowas, also relativ kleine Sonnensterne. Aber die große Frage war, man wusste ja überhaupt nicht, wie viele schwarze Löcher in der Größenordnung gibt es denn überhaupt. Und es hätte eben sein können, dass es nur sehr, sehr wenige gibt, sodass ich nur eine Kollision in zehn Jahren sehe, dass wir dann... Langwierig gewesen. Oder beziehungsweise es hätte eben auch sein können, dass es davon so viele gibt, dass ich einzelne Events gar nicht auseinanderhalten kann, sondern dass es die ganze Zeit macht und ich quasi wie, eine Teichüberfläche, wie ein Teich, in dem ich jetzt eine ganze Handvoll Kieselsteine reinwerfe, alles nur noch macht und ich gar nichts mehr, einzelne Events gar nicht mehr auseinanderhalten kann, weil ich also sozusagen sofort nur noch rauschen sehe. Aber glücklicherweise ist weder das eine noch das andere entspricht der Realität und die Realität ist tatsächlich so, dass wir eben einzelne Events sehen können, auseinanderhalten und das mit einer Frequenz, die sehr angenehm zu beobachten ist. Das heißt, man sieht tatsächlich, mittlerweile haben wir jetzt glaube ich fünf Detektionen insgesamt, wenn ich das von heute mit dazu zähle. Und was jetzt ganz eben kürzlich passiert ist.

Tim Pritlove
1:36:41
Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Tim Pritlove
1:37:04

Ja.

Jochen Liske
1:37:04
Tim Pritlove
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Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
1:38:04
Tim Pritlove
1:38:10
Jochen Liske
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Tim Pritlove
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Jochen Liske
1:39:09
Tim Pritlove
1:40:18
Jochen Liske
1:40:27
Tim Pritlove
1:41:35
Jochen Liske
1:42:23

Also mit den anderen Botschaftern zusammen, also vor allem mit den Gravitationswellen zusammen, werden wir jetzt den ganzen Zoo an kompakten Objekten, die es da draußen gibt, also mit kompakten Objekten meint man schwarze Löcher, Neutronensterne, das wird man jetzt zum ersten Mal Einblick da rein gewinnen, was es da eigentlich alles draußen gibt, bei welchen Massen es wie viele von solchen Objekten gibt. Diese Sternleichen zu sehen, wie überhaupt diese. Mittelgroßen schwarzen Löcher überhaupt entstanden sind, das erzählt uns vielleicht ein bisschen was darüber und hilft uns darüber, dabei zu verstehen, wie diese riesen schwarzen Löcher, die in den Zentren von Galaxien sitzen, die sogenannten. Supermassiven schwarzen Löcher, die eine Million oder sogar eine Milliarde Sonnenmassen, Overwhelmingly Large Black Holes. Black Holes, genau. Wie die denn wohl entstanden sein könnten, das könnte womöglich ein Schlüssel dazu sein. Aber was eben auch in der Planung oder groß auf dem Zettel steht und ganz oben eben auf der Wunschliste der Astronomen steht, sind so ein bisschen am entgegengesetzten Ende der Größenskala, einmal bei der Kosmologie und einmal bei den Exoplaneten. Bei den Exoplaneten geht ganz klar mittlerweile jetzt eben der Drang dahin oder geht die Forschung eben in die Richtung, nicht mehr jetzt nur noch quasi Exoplaneten zu sammeln und zu gucken, wie viele gibt es eigentlich und wie viel pro Sterne gibt es, sondern dahin zu gehen, zu gucken, welche Eigenschaften diese Planeten wirklich haben. Und insbesondere auch dahin zu gehen, ob man eben Atmosphären um diese Planeten herum detektieren kann, das können wir zum Teil sogar schon, aber eben natürlich ist der heilige Gral, ist da natürlich erdähnliche Planeten zu finden und deren Atmosphären zu charakterisieren, um natürlich…. Womöglich eines Tages etwas darüber aussagen zu können, ob auf einem dieser Planeten es tatsächlich Leben geben könnte. Und wir wissen ziemlich genau, wie man das machen kann. Wir wissen, dass auf der Erde das weit verbreitete Auftreten von Leben an der Erdoberfläche hat die Zusammensetzung der Erdatmosphäre beeinflusst. Die Erdatmosphäre war nicht immer so sauerstaufreich, wie es ja heute ist. Das kam erst durch die Erfindung der So-Photosynthese sozusagen zustande. Und man muss davon ausgehen oder kann davon ausgehen, dass es eben auf anderen Planeten auch der Fall sein würde. Also man kann eben aus bestimmten Markern in der Zusammensetzung einer Atmosphäre womöglich eben darauf schließen, dass es auf einem solchen Exoplaneten womöglich Leben geben könnte. Und das werden wir, darauf können wir uns glaube ich alle freuen, das werden wir wahrscheinlich viele von uns hier in diesem Raum, die meisten von uns in diesem Raum werden das meines Erachtens noch erleben. Dass wir also tatsächlich außerirdisches Leben noch bis zu einem gewissen Sicherheitsgrad noch nachweisen können. Das ist das eine. Und das andere, am anderen Ende der Skala eben in der Kosmologie geht es nach wie vor darum zu bestimmen, was ist dunkle Materie, können wir darüber was aussagen und eben was ist diese womöglich noch viel mysteriöse dunkle Energie, die unser Universum auseinander treibt und die die Beschleunigung des Universums noch antreibt. Da gibt es jede Menge Dinge, die in der Mache sind, jede Menge neue Teleskope, die in der Mache sind, neue Weltraumteleskope, aber auch neue Experimente, die auf dem Boden geplant werden. Und auch da werden wir hoffentlich in den nächsten 20 Jahren noch eine ganze Menge rausfinden. Und das sind so zwei der Highlights, auf die ich mich besonders freue.

Tim Pritlove
1:45:52
Jochen Liske
1:46:21