Raumzeit
Der Podcast mit Tim Pritlove über Raumfahrt und andere kosmische Angelegenheiten
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Copernicus Open Data Strategy

Das Erdbeobachtungsprogram der EU geht neue Wege bei der Zugänglichkeit der Daten

Schon in Ausgabe Nr. 42 haben wir einen Blick auf das umfassende Erdbeobachtungsprogramm Copernicus (damals noch unter dem Namen GMES geführt) geworfen. Seitdem ist viel passiert: die ersten Sentinel-Satelliten sind gestartet und das gesamte System liefert Daten am Fliessband. Genauer: täglich liefern alle Systeme Terabyte-weise Daten über unseren blauen Planeten, die der Auswertung bedürfen. Dass dies nicht allein von einer kleinen wissenschaftlichen Gemeinde geleistet werden kann und sollte war früh klar und so stehen alle diese Daten zur freien Verfügung.

https://raumzeit-podcast.de/2018/01/20/rz069-copernicus-open-data-strategy/
Veröffentlicht am: 20. Januar 2018
Dauer: 1:31:43


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:33.301
  3. Persönlicher Hintergrund 00:01:18.111
  4. Copernicus-Programm 00:06:24.725
  5. Fortschritte seit 2012 00:12:28.413
  6. Sentinel-2A Mission 00:20:59.423
  7. Sentinel-Anwendungen 00:29:42.770
  8. Datenpolitik 00:40:20.874
  9. Datenströme und Datenaufbereitung 00:46:15.498
  10. Datenportale 01:01:47.903
  11. Machine Learning 01:06:12.754
  12. Neue Anwendungen 01:08:43.826
  13. Zukünftige Satelliten und Instrumente 01:22:18.835
  14. Ausklang 01:28:12.340

Transkript

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Ja.

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Angefangen, beziehungsweise das, was natürlich immer am sichtbarsten ist, sind die Starts und dann eben der erste Betrieb von diesen Satelliten. Im April 2014 ist der erste Copernicus-Satellit gestartet, das war damals Sentinel-1 und dann sind eben sukzessive die anderen Satelliten dazugekommen. Heute haben wir ein paar von Sentinel-1, also ein paar Radarsatelliten, die die Welt verfolgen. Also 1A und 1B. Das heißt, es ist ein operationelles System. Das gleiche ist der Fall mit Sentinel-2. Da haben wir auch zwei A und zwei B. Von Sentinel-3 ist bisher einer gestartet. Der Sentinel-3B startet dieses Jahr, also in 2018. Und der Neuzugang ist dann Sentinel-5P, also der atmosphärische Satellit, der ist im letzten Oktober gestartet worden. Und der ist noch in der Commissioning-Phase. Das heißt, der geht weiter. Bald dann in den operationellen Betrieb. Das heißt von dieser ersten, ich nenne es mal Runde von Copernicus-Satelliten, da fehlt uns jetzt eben noch einer. Des Weiteren gibt es natürlich noch Sentinel-4, 5 und 6. Das sind 4 und 5, sind Instrumente an Bord von meteorologischen Satelliten, die von Eumetsat gebaut werden und dann betrieben werden. Und Sentinel-6 ist dann eben das Altimeter. Höhenmessung. Höhenmessung, genau. Und während das Ganze eben diese fünf, oder was haben wir, eins, zwei, drei, vier, sechs Satelliten, ich muss durchzählen, Sentinel-1A, 1B, Sentinel-2A, 2B, Sentinel-3A und Sentinel-5B sind operationell, während die eben betrieben werden, sind die C- und D-Satelliten bereits im Bau. Das heißt also die Folgesatelliten, die dieses A- und B-Modell dann schon mal ersetzen sollen, die werden zurzeit gebaut, die werden dann eben zeitnah zur Verfügung stehen, dass die fertig sind, um gestartet zu werden, dass einfach keine Datenlücken auftreten.

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Und könnte man, das ist dann wieder so eine Kapazitätsfrage, wenn man über Ozean die Daten auch aufnimmt, kommt es irgendwann zu einer Wahnsinnsdatenmenge. Dafür war der Rekorder nicht ausgelegt. Das waren die ursprünglichen, wir fangen ja immer an, wenn wir Satelliten bauen, von Mission Requirements und das war ein erklärter Landsatellit. Und das waren sozusagen die Aufnahmeschemata, mit denen die Mission dimensioniert wurde. Was wir dann gemacht haben, weil wir diese neuen Anfragen bekommen haben, Korallenriffe, die ja natürlicherweise mitten im Meer liegen, kamen zusätzlich noch dazu. Das heißt, da haben wir den Aufnahmeplan mit reingenommen und wir kriegten und kriegen immer noch immer mehr Anfragen. Ach, nehmt doch noch diese Insel mit auf, die jetzt mal kleiner als 100 Quadratkilometer sind und vielleicht noch jene Insel und vielleicht noch jenen Bereich, der jetzt vielleicht ein bisschen weiter im Ozean liegt. Wir versuchen das, wir versuchen die Nutzeranforderungen so weit wie es geht zu erfüllen, bis wir dann eben an technische Grenzen stoßen. Wir haben zum Beispiel, was wir ganz am Anfang der Mission, was auch nicht in der Aufnahmeplanung war, war die Antarktis. Die war für Sentinel-2 gar nicht vorgesehen, die wird ja traditionell mit dem Radar, mit Sentinel-1 abgedeckt, aber wir haben immer wieder die Anfrage bekommen, mach das doch bitte auch mal mit optischen Daten, denn auch im Bereich Eis, vor allem Eisberge und da wo man eben Gletscher sieht. Die radiometrische Auflösung von Sentinel-2 ist so gut. Dass man die Daten eben auch dafür nutzen kann, um Geschwindigkeiten abzuleiten, wie schnell fließen da die Gletscher, wie verteilen sich Eisberge. Auch das war eine neue Anwendung und daraufhin haben wir dann eben Antarktis einfach mit reingenommen in die Aufnahmeplanung.

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Und das war eine Diskussion, die war schon lang anhängig, die wurde immer wieder geführt und man hat halt einfach, ja, die Realität hat es gezeigt. Das Geld, was man eingenommen hat aus dem Verkauf der Daten über viele Jahre, man hat immer davon geträumt am Anfang, da könnte man den nächsten Satelliten von bauen und das funktioniert nicht, die Rechnung geht nicht auf, das funktionierte nie. Sodass dieses Modell nie Realität geworden ist. Und gleichzeitig eben die Anfrage, gebt doch die Daten raus, ihr könnt so viel Mehrwert schaffen, den ihr vielleicht nicht im Verkauf der Daten messt, sondern einfach im Mehrwert für die Gesellschaft, wenn diese Information frei zur Verfügung steht. Die Diskussion lief dann so. Und dann war eben einer der Ersten, die es getan haben, diese freie Datenpolitik, war die Landsatdaten. Die Landsatdaten sind auch über viele Jahre kommerziell verteilt worden. Und dann sind die USA hingegangen, ich glaube es war 2008, und haben eine freie Datenpolitik für Landzeit beschlossen. Und das war wirklich der erste Schritt hin, wo man dann gesehen hat, plötzlich sind die Nutzungszahlen in die Höhe geschnellt. Und das ging in die Millionen von Produkten, die dann eben genutzt wurden und jede Menge Dienste wurden aufgesetzt. Und das ist ein Beispiel, wo wir dann auch in Europa gesagt haben, so geht es, so funktioniert es. Und gut, das war jetzt eine Mission in den USA, Lanzart. Für Kopernikus ist das einfach eine Größendimension, die um ein Vielfaches größer ist. Ja.

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Ne, das ist, also so wie die ausgelegt sind derzeit, das sind übrigens auch Themen, die wir in Zukunft natürlich angehen müssen, Datenreduktion an Bord, das ist auch ein großes Thema. Aber die jetzigen Sentinels, die liefern uns die Rohdaten, so wie sie am Satellit aufgenommen werden. Sie sind zum Teil komprimiert, aber jetzt nicht in irgendeiner Art und Weise vorprozessiert. Und dann kommen eben die Rohdaten auf die Erde und werden dann in den entsprechenden Prozessierungszentren höherwertig prozessiert. Wir nennen das typischerweise, bei Sentinel-2 war es bis weit in die Mission hinein, sogenanntes Level 1c. Das heißt, das war eine geografische Projektion, also geometrisch aufbereitet und ein radiometrisches Signal, was wir dann zusätzlich gemacht haben. Wiederum, weil wir eben über Nutzeranforderungen gesprochen haben, das Problem bei optischen Daten ist ja oft, dass wir den Einfluss der Atmosphäre haben. Und wenn wir zwei Satellitenaufnahmen von unterschiedlichen Zeiten vergleichen. Und miteinander verschneiden, verarbeiten wollen, hat man oft den Einfluss der Atmosphäre, was es relativ unmöglich macht, beziehungsweise was dann die Ergebnisse beeinflusst. Also wollen wir den Einfluss der Atmosphäre rausrechnen und optische Daten brauchen dann die sogenannte Atmosphärenkorrektur. Und das ist was, was wir bei Sentinel-2 jetzt Anfang dieses Jahres angefangen haben. Wir haben letztes Jahr begonnen, das für Europa zu machen. Atmosphären korrigierte Produkte, wo dann einfach der Einfluss der Atmosphäre rausgerechnet wird. Und jetzt machen wir das.

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Genau, also es gibt diese verschiedenen Bearbeitungslevel gibt es. Wir lassen natürlich den Nutzer entscheiden, welches Bearbeitungslevel er braucht und wie du sagst, die Anwendung entscheidet letztendlich, wenn ich jetzt einmal im Jahr anschauen will, vielleicht wie sich ein Gletscher verändert hat, das muss man nicht jede Woche tun. Das reicht vielleicht einmal am Anfang und einmal am Ende des Sommers, wenn es ein Gletscher ist, der sich schnell bewegt. Wo es sehr kritisch ist, dass man eine hohe zeitliche Auflösung hat, ist in dem gesamten landwirtschaftlichen Bereich. Also da, wo im Frühjahr oder vielleicht schon im Winter was ausgesät wurde, was dann im Verlauf des Frühjahrs wächst, wenn dann eben die Ernte kurz bevor steht oder die Ernte da ist, das sind alles so kurze Zeitspannen, wo landwirtschaftliche Flächen eben dann sich schnell verändern. Da will man gezielt Satellitenaufnahmen haben und da ist es auch, wo eben Sentinel-2-Daten genutzt werden, um landwirtschaftliche Klassifikationen zu machen. Es ist heute möglich, Anbauprodukte voneinander zu unterscheiden, die man früher nicht unterscheiden konnte. Und zum Beispiel Sonnenblumenfelder von Soja oder verschiedene Getreidesorten automatisiert voneinander zu unterscheiden, das war vor Jahren noch nicht möglich, weil man a die räumliche Auflösung nicht hatte und b die spektrale Information nicht hatte. Dadurch, dass man alle fünf Tage theoretisch jetzt eine Aufnahme hat, zusammen mit der räumlichen und spektralen Auflösung, erlaubt uns eine viel genauere Klassifikation, was wächst da jetzt genau an der Erde.

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Also es gibt natürlich jede Menge Portale. Was ich empfehlen kann, ist über den Datenzugang der ESA oder des Copernicus-Programms zu gehen unter sentinels.copernicus.eu oder auch über das Copernicus-Portal der EU, also copernicus.eu. Von da gibt es dann alle weiteren Wege, wo dann eben speziell, wenn man auf das Zweitgenannte, auf das Portal der EU geht, kommt man dann auch zu den Kopernikus-Diensten. Und da findet man nicht nur den Link zu den Daten und zu den Diensten und den Informationsprodukten, sondern eben auch noch alle möglichen Anwendungsbeispiele und weitere Verwendungsmöglichkeiten. Das heißt, da kann man sich informieren, welche Daten gibt es, welche Daten brauche ich für eine spezielle Anwendung. Und wenn man dann wirklich an die Daten ran möchte, die Daten sind alle online verfügbar, da registriert man sich. Auf dieser sentinels.copernicus.eu sind die entsprechenden Links und das dauert ein paar Minuten und dann hat man entweder ein grafisches Interface oder ein API oder man programmiert sich was und kann auf die Daten dann zugreifen, so wie man es möchte. Entweder gezielt mit einem grafischen Interface suchen, filtern und die Daten dann eben entweder produktweise oder batchweise runterladen. Das wäre jetzt mal der Primärzugang, so wie die Daten im ersten Zugang in dieser ESA, EU bereitgestellten Infrastruktur zur Verfügung stehen. Dann dadurch, dass die Daten frei zur Verfügung stehen, werden die ja weiter verteilt. Es gibt ja viele, die die Daten eben nochmal, sich eigene Datenreplika, sage ich mal, aufbauen. Das sind zum Beispiel unsere Mitgliedsländer, die sagen, ich lade mir die, sage ich jetzt mal in dem Fall deutschen oder was weiß ich, die Franzosen sagen, ich lade mir die französischen Daten runter und verschneide die mit meinen nationalen Daten, Katasterdaten, mit Daten meiner anderen Satelliten. Ich stelle die zum Beispiel in der nationalen Projektion zur Verfügung. Also ich gebe also einen weiteren Wert in diese Daten hinein, indem ich sie mit anderen Daten gruppiere. Das heißt, da werden die Daten dann nochmal zum Teil dupliziert und eben für die nationale Nutzergemeinschaft zur Verfügung gestellt. Das machen viele unserer Mitgliedsländer, um eben den nationalen Nutzern, sei es öffentliche Hand oder auch kommerziellen Nutzer, noch einen Zusatzdienst zur Verfügung zu stellen.

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Ich glaube, wo noch viel zu holen ist, ist in der Synergie zwischen den einzelnen Sentinels. Es gibt ja immer diese traditionellen Anwendergemeinden, die darauf spezialisiert sind, sich mit Radardaten zu beschäftigen Oder mit optischen Daten oder eben nicht in der hohen räumlichen, aber in der mittleren räumlichen Auflösung dafür global. Wenn man, ich denke vieles liegt noch verborgen darin, dass man eben bestimmte Systeme mit den verschiedenen Sentinel-Daten füttert. Das wird zum Teil gemacht, aber ich denke da liegt noch jede Menge Spielraum drin. Wenn man zum Beispiel daran denkt, man verschneidet Sentinel-2 und Sentinel-3-Daten. Der Sentinel-2 bietet einem eine hohe spektrale Auflösung, eine hohe räumliche Auflösung. dass Sentinel-3 bietet einem, In ein bis zwei Tagen eine globale Abdeckung mit ebenfalls einer hohen Spektralauflösung, die sehr ähnlich ist dem Sentinel-2 und eine wahnsinnsräumliche Auflöse mit 2000 Kilometern. So, wenn man jetzt anfängt, die Daten miteinander zu verschneiden, kann man das am Ende schaffen, eine erhöhte Frequenz mit gleichzeitig einer spektralen Auflösung zu kombinieren und damit eben Fragestellungen vielleicht anzugehen, die man bis heute nicht beantworten kann, die in einer höheren zeitlichen Frequenz aufgelöst sind, die wir allein mit Sentinel-2 nicht packen, weil die fünf Tage vielleicht noch zu lang sind. Mit Sentinel-3 alleine nicht, weil die räumliche Auflösung nicht reicht. In Kombination könnte man das Ganze angehen. Ein spannendes Thema ist natürlich auch der ganze Bereich Biomasse. Wir sehen natürlich, was an der Oberfläche ist, aber wir gucken nicht unbedingt in die 3D-Struktur rein. Der ESA ist ja auch eine Entwicklung der Earth Explorer Biomars es wird ja eine der nächsten Missionen sein eine weitere Mission die da kommt ist ja FLEX, die sich Photosynthese aus dem Weltall anschaut. In Vorbereitung dessen, was man natürlich machen kann was wir heute auch sehen, Sentinel 2 die zwei Satelliten, da wo sich die Orbits überlagern und mit unterschiedlichen Einfallswinkeln auf den gleichen Bestand ich sag jetzt mal einen Wald oder auch einen höheren Getreidebestand gucken, kann man heute schon unterschiedliche Bestandsstrukturen sehen. Das heißt, man sieht einen Unterschied im Signal, je nachdem, mit welchem Einfallswinkel man draufschaut. In dem Bereich gibt es sicherlich auch neue Anwendungen. Wir werden zum Beispiel jetzt öfters schon mal, wurde ich gefragt, als ich für Sentinel-2 noch gearbeitet habe, warum wartet ihr mit dem Launch von Sentinel-2C so lange? Bringt den doch mit in den Orbit, lasst den doch nicht, wartet doch nicht, bis der A ausfällt, um C zu launchen. Wir haben jede Menge Anwendungen. Wenn ihr die drei oder vielleicht sogar vier in einen Orbit packt, habt ihr natürlich eine viel höhere Wiederholrate. Oder man könnte sie auch im Orbit kurz hintereinander packen, dass man sagt, ja, man guckt sich das Signal an, wie sich das innerhalb von 10, 15 Minuten verändert. Einfach so Dynamiken an der Erdoberfläche, die wir heute gar nicht fassen können. Also ich glaube, da ist noch jede Menge Spielraum.

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Ich habe neulich mal beim Aufräumen meinen alten Schulatlas gefunden. Und der war ja sehr alt. Und der Blick auf die Erde war auch noch sehr beschränkt. Da hatte man halt so ein bisschen geologisch was und Klimazonen, aber das war es dann im Wesentlichen auch. Was mir eigentlich so ein bisschen fehlt heute, ist so eine Art Kinderatlas, wo man halt einfach auch einen anderen Blick hat, weil es gab natürlich immer mal wieder so kleine Ausrisse, so hier haben wir ein Gewerbegebiet und hier haben wir irgendwie, was weiß ich, so eine Flussdelta. Es gab immer mal wieder so kleine Beispiele, wie viel Variabilität quasi in der Welt eigentlich ist. Aber heute müsste man sich ja eigentlich so ein Atlas so denken, dass man eigentlich jeden Ort der Welt auf dieselbe Art und Weise betrachten kann, beziehungsweise jeden Ort auf tausend verschiedene Arten und Weisen anschauen kann. Also meine Heimatstadt, mein Stadtteil, mein Ort, mein Land, was auch immer, wie groß man das auflösen möchte. Und da dann halt wirklich auch mehr oder weniger live oder zumindest so historisch dann durchschauen kann, okay, wie ist denn das bei mir? Gerade wenn man jetzt so Klimawandel etc. In der Schule dann bespricht, dort auch so ein Handwerkszeug mit in die Schulen und andere Bildungsstätten reinzulegen, wo man sagt. Jetzt gucken wir uns doch mal unseren Bereich mal genau unter diesem Aspekt an und wie hat sich denn hier die Temperatur verändert? Wie hat sich denn hier, was weiß ich, Luftströmung verändert? Ist da schon so in dem Bildungssegment irgendwas angedockt oder ist das noch eine Vakanz?

Bianca Hoersch
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Das ist auf jeden Fall, das wird genutzt im Bildungsbereich oder letztendlich auch im allgemeineren Bereich Geoinformationssystem oder internetbasierte Plattformen oder Anwendungen, wo die Daten eben genutzt werden. Sie werden ja auch von, Sentinel Daten werden auch von Google ausgenutzt, die finden wir ja auch da drin. Die sind, letztendlich finden die Einzug in alle möglichen Anwendungen im Bereich Education, das ist ja auch sehr aktiv, da finden diese Daten natürlich, die finden da auch Einzug. Ob es jetzt da das eine System gibt, was genau das tut, was du sagst, das kann ich dir jetzt im Moment nicht sagen. Aber es gibt jede Menge Anwendungen. Es gibt, was zum Beispiel entwickelt wurde, das ist ein schönes Beispiel aus Slowenien. Die Firma Synergize hat da ein System entwickelt, wo sie... Daten der verschiedenen Sentinels visualisiert, eben genau wie du sagst, die machen ein sogenanntes On-the-Fly-Processing, das heißt, die haben eine Karte, du kannst auf der Karte deinen gewünschten Ort wählen, du wählst dir den Sentinel aus, du sagst den Zeitraum, der sucht live in den Daten, der sucht live in den Archiven und visualisiert dir das am Bildschirm. Und da kannst du auch noch für Sentinel-2 eine Kanalkombination wählen oder ob du Sentinel-1 über Sentinel-3 legen willst oder kannst auch so einen Zeitregler, die haben dieses System aufgebaut, weil das einfach ein Bedarf war, es haben viele danach gefragt, auch für educational purposes, aber auch einfach für PR, schöne Bilder, die auch schön gerendert sind, die auch gut aussehen, wenn du das in eine Story reinpackst oder so.

Tim Pritlove
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Bianca Hoersch
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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