Raumzeit
Der Podcast mit Tim Pritlove über Raumfahrt und andere kosmische Angelegenheiten
https://raumzeit-podcast.de


RZ121 EarthCARE

Eine neue Mission studiert auf neue Art die Zusammensetzung von Wolken und deren Auswirkungen auf das Klima

Die neue EarthCARE Mission der ESA (European Space Agency), die in Zusammenarbeit mit der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA durchgeführt wird, zielt darauf ab, unser Verständnis über die Rolle von Wolken und Aerosolen bei der Reflexion von einfallender Sonnenstrahlung zurück ins Weltall und der Speicherung von von der Erdoberfläche emittierter Infrarotstrahlung zu erweitern. Durch die Kombination von vier wissenschaftlichen Instrumenten an Bord des Satelliten, der in einer sonnensynchronen polaren Umlaufbahn die Erde umkreisen wird, sollen globale Beobachtungen von Wolken, Aerosolen und Strahlung ermöglicht werden. Diese Beobachtungen sind entscheidend, um die Wechselwirkungen zwischen Wolken, Aerosolen und Strahlung sowie deren Einfluss auf das Erdklima besser zu verstehen und zu modellieren​.

https://raumzeit-podcast.de/2024/03/25/rz121-earthcare/
Veröffentlicht am: 25. März 2024
Dauer: 1:52:23


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Vorstellung 00:00:35.517
  3. Björn Frommknecht 00:02:34.106
  4. Thorsten Fehr 00:04:07.663
  5. ESRIN 00:06:11.458
  6. Missionsziele 00:06:41.312
  7. Missionsentwicklung 00:12:40.500
  8. Orbit und Datenübertragung 00:24:54.915
  9. Qualitätskontrolle und Wettervorhersage 00:34:06.042
  10. Inbetriebnahme und Validierung 00:41:52.411
  11. Instrumente: Atmospheric Lidar (ATLID) 00:49:39.937
  12. Instrumente: Cloud Profiling Radar (CPR) 00:58:28.867
  13. Neue Qualität der Messungen 01:00:24.736
  14. Instrumente: Multi-Spectral Imager (MSI) 01:02:13.820
  15. Instrumente: Broad-Band Radiometer (BBR) 01:05:25.559
  16. Bauform und Oberflächendesign 01:10:39.154
  17. Wolkenwissenschaft 01:15:09.439
  18. Laufzeit und zukünftige Projekte 01:38:10.209
  19. Ausblick auf den Start 01:46:12.111
  20. Ausklang 01:49:14.996

Transkript

Tim Pritlove
0:00:35
Björn Frommknecht
0:01:27
Tim Pritlove
0:01:28
Thorsten Fehr
0:01:30
Tim Pritlove
0:01:30
Björn Frommknecht
0:01:50
Tim Pritlove
0:02:08
Thorsten Fehr
0:02:15
Tim Pritlove
0:02:33
Björn Frommknecht
0:02:45
Tim Pritlove
0:03:41
Björn Frommknecht
0:03:55
Tim Pritlove
0:03:56
Björn Frommknecht
0:03:58
Tim Pritlove
0:04:00
Björn Frommknecht
0:04:02
Tim Pritlove
0:04:07
Thorsten Fehr
0:04:09
Tim Pritlove
0:04:11
Thorsten Fehr
0:04:12
Tim Pritlove
0:05:20
Thorsten Fehr
0:05:22
Tim Pritlove
0:05:51
Björn Frommknecht
0:06:00
Thorsten Fehr
0:06:20
Tim Pritlove
0:06:40
Thorsten Fehr
0:07:54
Tim Pritlove
0:08:45
Thorsten Fehr
0:08:46
Tim Pritlove
0:08:48
Thorsten Fehr
0:09:07
Tim Pritlove
0:09:09
Thorsten Fehr
0:09:15
Tim Pritlove
0:09:18
Thorsten Fehr
0:09:35

Also wir alle kennen natürlich Wolken und Wolken ist das, was uns ja auch ständig umgibt. Wenn wir an den Himmel schauen, meistens, so in meinem Fall in Holland, da sehen wir ständig Wolken, meistens regnet es auch aus denen. Das heißt, im Prinzip sind Wolken etwas, was wir eigentlich kennen und die Physik der Wolken ist auch etwas, was wir kennen. Schon über Jahrzehnte, Jahrhunderte auch schon uns genau anschauen. Aber eine Sache, die nie ganz klar war, ist, wie beeinflussen Wolken auch das Klima? Wir wissen ja zum Beispiel, dass Treibhausgase einen sehr deutlichen Einfluss haben auf die Klimaentwicklung. Wir kennen das sehr wohl, dass wir zum Beispiel unsere Klimagasemissionen auch reduzieren müssen oder auf jeden Fall, um das Klima zu stabilisieren oder besser zu machen. Aber der Einfluss von Wolken und Aerosolen auf das Klima ist etwas, was nicht ganz so klar ist. Weil Wolken sind sehr schwierig zu greifen. Wir wissen alle, Wolken sind schwierig zu greifen. Wie die entstehen, wo sie entstehen und wie sie das Licht, was von der Sonne kommt, reflektieren oder auch die Wärmestrahlung, die von der Erde abgestrahlt wird, auch wieder zurückhalten. Das sind so die Effekte. Und nachdem Wolken sehr komplex sind, wir wissen das, wenn wir an einem Sommerabend den Himmel anschauen, dann sieht man Wolken, die weit oben sind, Zirnenwolken, diese Wolken, die wirklich nur ganz dünn zu sehen sind. Man kann Gewitterwolken sehen, man kann Schönwetterwolken sehen. Und all diese Wolken haben einen anderen Einfluss auf die Abstrahlung der Erde, auf die Einstrahlung von der Sonne. Und das ist, was die Sache so sehr komplex macht. Also der ganze Zusammenhang zwischen Aerosolen, wie sie die Wolkenentstehung auch beeinflussen. Und wie das dann auf den Strahlungshaushalt der Erde zurückfällt, das sind die Punkte, die einfach immer noch sehr, muss man sagen, nicht so genau zu wissen sind. Die sind noch nicht so sehr bekannt. Und das ist auch in den Klimaberichten immer wieder zu sehen. Bis vor einigen Jahren hieß es zum Beispiel, dass gaben diese Wolken-Aerosol-Klima-Auswirkungen, die am wenigsten bekannten, am wenigsten gut eingeschätzten Bereiche unserer Klimaforschung sind. Das hat sich in den letzten Jahren ein bisschen verändert, aber es ist immer noch so, sodass wir hier einen großen Wissensnachholbedarf haben.

Tim Pritlove
0:11:40
Thorsten Fehr
0:11:51
Tim Pritlove
0:12:41
Thorsten Fehr
0:12:49
Tim Pritlove
0:14:05
Thorsten Fehr
0:14:19
Tim Pritlove
0:15:16
Thorsten Fehr
0:15:18
Tim Pritlove
0:15:32
Thorsten Fehr
0:15:36
Tim Pritlove
0:15:37
Thorsten Fehr
0:15:41
Tim Pritlove
0:16:02
Björn Frommknecht
0:16:13

Also ich glaube, bei Earthcare haben wir eine schöne Sammlung an Problemen, die wir gelöst haben. Also natürlich war es erstmal technisch einfach schwierig, die Instrumente zu bauen. Also zum Beispiel das Instrument für die Aerosole ist ein UV-Laser, ein LiDAR-Instrument. Und es ist einfach sehr schwierig, so ein Instrument weltraumtauglich zu machen. Also das UV-Laser bedeutet, es ist hohe Energie. Das heißt, wenn kleinere Verschmutzungen auf der Optik sind oder so, dann verschmutzt sich das und ist nicht mehr benutzbar. Also das stellt sehr hohe Anforderungen schon allein, um nur die Komponenten zu bauen und dann zusammenzustellen, testen und so weiter. Und das dann funktionsfähig über eine längere Zeit im Weltraum zu halten, ist nicht sehr einfach. Und wir sind, wenn es dann hoffentlich funktioniert, die ersten, die das über längere Zeit fliegen, wenn man absieht von der Eolus-Mission, die ja Windmessungen mit einem UV-Laser, mit einem weltraumtauglichen UV-Laser gemacht hat. Und das hat einfach immer wieder zu Verzögerungen geführt. Je näher man dann kommt, um Teile des Instruments zu fertigen. Zusammenzufügen, desto mehr Probleme kommen dann auch ans Licht, die man dann in den Griff kriegt, aber halt leider unvermeidlich Verzögerungen in Kauf nehmen muss. Was das japanische Instrument angeht, da gab es, wenn ich mich recht erinnere, der Tsunami hat die Fabrik zerstört, in der Teile des Instruments gebaut werden. Und dann muss man eben die Teile, also zuerst mal die Fabrik wieder aufbauen sozusagen, die Produktionsanlagen und dann die Teile wieder bauen. Ja, das hat natürlich, das war glaube ich mindestens ein Jahr Verzögerung, wenn ich mich recht erinnere.

Tim Pritlove
0:18:04
Björn Frommknecht
0:18:05
Tim Pritlove
0:18:09
Björn Frommknecht
0:18:10

Aber ja, also das war so eine Serie an, sagen wir mal, Ereignissen und natürlich in letzter Zeit, was für uns auch unerwartet war, der Ukraine-Krieg, der uns gezwungen hat, den Launcher zu wechseln, zweimal. War eigentlich eine Sojus. War eigentlich eine Sojus, soweit so gut, alles dafür getestet und haben gedacht, das ist eingetütet, wenn wir mal so weit sind, kann eigentlich nichts mehr passieren. War dann aber nicht so und dann hieß es, okay, wir gehen auf Vega-C, europäische Rakete, aber da war es einfach so, dass wir so am Limit waren von der Spezifikation der Oberstufe. Sowohl die Größe, wir hätten sozusagen Aussparungen in die Abdeckung machen müssen, um den Satellit überhaupt reinzukriegen und auch, weil wir so schwer und so groß sind, war das einfach nicht sicher, ob das überhaupt klappt und deswegen haben wir ja dann Gott sei Dank die Erlaubnis bekommen, auf, Falcon 9 zu wechseln, als, Rakete, aber auch da ist es nicht so, man kann nicht einfach Rakete wechseln, sondern es kommt ja immer wie die einzelnen Raketen verhalten sich unterschiedlich, was die Geräusche angeht, Vibrationen und so weiter. Die Kräfte, die beim Start wirken. Und das kann natürlich negative Auswirkungen auf die sehr empfindlichen Instrumente haben. Und da muss man dann erstmal sicherstellen, dass alles den Start gut übersteht und dann auch nach dem Start so funktioniert wie geplant. Also das war eben, wir sagen immer, ÖSKR ist wirklich wie eine Achterbahn der Gefühle. Immer wenn wir denken, wir haben es jetzt, dann kommt wieder was Neues. Deswegen, wir sind bereit für alles. Im Moment sieht es sehr gut aus. Der Start ist quasi morgen, das ist in eineinhalb Monaten. Aber wir sind gespannt, was dann als nächstes kommt.

Tim Pritlove
0:20:01
Björn Frommknecht
0:21:19

Also rein formell funktioniert das natürlich so, wir haben einen Hauptvertragspartner, der auch dafür verantwortlich ist, den Satellit zu bauen und über den wir dann auch den Start sozusagen machen. Kaufen, wenn man das so w ill. Wer ist der Partner? Das ist Airbus Friedrichshafen. Das hat sich nicht geändert, aber was sich da natürlich geändert hat, ist klar, es gibt eine ganz andere Unternehmenskultur oder das, was ziemlich schnell klar geworden ist bei SpaceX, das ist für die ein Staat, das ist für die nichts Besonderes mehr und man ist einfach ein Kunde unter vielen. Die haben so viel Geschäft, dass man, gibt es keinen Raum für Sonderwünsche oder so, sondern man muss sich halt deren Rhythmus anpassen, auch was zum Beispiel die Bekanntgabe von Startdaten und so weiter gibt. Ihre Abläufe sind, sagen wir mal, inzwischen gut strukturiert und gut eingelaufen und da machen die keine Ausnahmen normalerweise, nur weil wir sagen, okay, wir sind jetzt die ESA und wir haben eine tolle Mission und sagen, okay, wenn ihr nicht wollt, dann nehmen wir halt einen anderen. Also, wollt ihr, oder? Das hieß natürlich auch, dass wir zum Beispiel bei den Preisverhandlungen für den Start hat, da gab es nicht viel Spielraum, sondern es war halt ein bestimmter Preis. Das war auch eine große Arbeit vom Projektteam, auch den finanziellen Aspekt zu regeln, weil man natürlich für Soyuz zum Beispiel hat man schon einen Teil dann ja auch bezahlt. Es ist ja nicht so, dass man erst am Ende nach einem erfolgreichen Start zahlt, sondern da fließen ja auch größere Summen schon, nicht alles Gott sei Dank, aber das alles muss gehandelt werden Und dazu kommt dann eben auch noch, dass es eben ein anderes Team ist, andere Abläufe. Gut, man muss dann nicht zum Beispiel nach Kourou den Satellit transportieren, sondern nach Amerika, Einfuhr, Zölle etc. Also es gibt da einige Änderungen, die man nicht vorhersehen kann, aber im Endeffekt haben wir es dann geschafft und es war ja auch nicht das erste Mal, dass die ESA-Raketen mit SpaceX startet, sondern da gab es ja schon Vorläufer und da haben wir uns natürlich dann auch abgesprochen mit den Kollegen.

Thorsten Fehr
0:23:33
Tim Pritlove
0:24:35
Björn Frommknecht
0:25:15
Tim Pritlove
0:25:23
Björn Frommknecht
0:25:25
Tim Pritlove
0:25:57
Björn Frommknecht
0:26:00
Thorsten Fehr
0:26:32
Björn Frommknecht
0:26:33
Tim Pritlove
0:26:37
Björn Frommknecht
0:26:40
Tim Pritlove
0:26:48
Björn Frommknecht
0:26:50
Tim Pritlove
0:26:59
Björn Frommknecht
0:27:05
Thorsten Fehr
0:27:27
Tim Pritlove
0:28:02
Thorsten Fehr
0:28:08
Tim Pritlove
0:28:11
Thorsten Fehr
0:28:16
Björn Frommknecht
0:28:23
Thorsten Fehr
0:28:26
Tim Pritlove
0:28:27
Thorsten Fehr
0:28:30
Tim Pritlove
0:28:36
Thorsten Fehr
0:28:40
Tim Pritlove
0:28:42
Thorsten Fehr
0:28:44
Tim Pritlove
0:29:03
Thorsten Fehr
0:29:04
Tim Pritlove
0:29:47
Thorsten Fehr
0:29:57
Tim Pritlove
0:30:08
Björn Frommknecht
0:30:45
Tim Pritlove
0:31:19
Björn Frommknecht
0:31:24
Tim Pritlove
0:31:43
Björn Frommknecht
0:31:45
Tim Pritlove
0:31:47
Björn Frommknecht
0:31:48
Tim Pritlove
0:31:57
Björn Frommknecht
0:31:58
Tim Pritlove
0:31:59
Björn Frommknecht
0:32:00
Tim Pritlove
0:32:09
Björn Frommknecht
0:32:18
Tim Pritlove
0:32:26
Björn Frommknecht
0:32:28
Tim Pritlove
0:32:28
Björn Frommknecht
0:32:36
Tim Pritlove
0:32:44
Björn Frommknecht
0:32:54
Tim Pritlove
0:33:08
Björn Frommknecht
0:33:14
Tim Pritlove
0:33:24
Björn Frommknecht
0:33:28
Tim Pritlove
0:33:34
Björn Frommknecht
0:33:45
Tim Pritlove
0:34:26
Björn Frommknecht
0:34:28
Thorsten Fehr
0:34:31
Björn Frommknecht
0:34:35
Tim Pritlove
0:34:39
Björn Frommknecht
0:34:55
Tim Pritlove
0:35:33
Thorsten Fehr
0:35:35
Tim Pritlove
0:36:47
Björn Frommknecht
0:36:52
Tim Pritlove
0:37:33
Thorsten Fehr
0:38:14
Tim Pritlove
0:38:30
Thorsten Fehr
0:38:35
Björn Frommknecht
0:39:22
Thorsten Fehr
0:39:52

Aber wenn ich nochmal ganz kurz auf die Wettervorhersage und EarthGal zurückkommen kann. Als die ersten Ideen kamen, das als Wettervorhersage, also für die Wettervorhersage auch zu verwenden, da habe ich meinen Kollegen gesagt, das funktioniert nie. Weil ich komme aus dem Bereich und das war 2007 ungefähr. Da hat ein sehr guter Kollege von mir, der leider verschrauben ist, aber diese Sachen angefangen hatte, der kam mit den ersten Ideen und ich habe gesagt, das kannst du vergessen, das funktioniert nie. kann nicht funktionieren. Ich komme aus dem Bereich. Und hier einfach, du musst dir überlegen, du versuchst in ein numerisches Modell was reinzupressen, was vielleicht gar nicht dahin kommt. Du hast eine Vorhersage und was die machen ist, die lassen es erstmal laufen und dann versuchen sie es zu verändern. Das heißt, sie versuchen es so hinzudrehen, dass es so ein bisschen wie die Messung auch aussieht. Und wenn du Temperatur oder Wasserdampf hast, dann ist es eine relativ einfache Sache. Das ist groß verteilt, das ist nicht wirklich sehr sehr lokal, aber wenn du versuchst eine Wolke irgendwo in ein numerisches Modell, in ein Wettervorhersagemodell reinzutun, wo sie gar nicht ist, wird es natürlich sehr schwierig, weil du kannst ja nicht irgendwie hier plötzlich ganz viel Wasser entstehen lassen. Das lassen numerische Modelle nicht zu. Und dennoch haben die Kollegen vom Europäischen Zentrum für Mittelfristvorhersage, Entschuldigung, dass das so ein langer Name ist, die haben das dann über diese Jahre geschafft, die Modelle so auch zu verändern, dass sie hier jetzt auch auch EarthCare-Daten auch mit einlesen können. Also das ist, weil wir hatten schon die Frage gehabt, was sind denn die Dinge, die wirklich einfach nicht vorhersehbar waren und die Dinge, die entwickelt worden sind, ohne dass wir eigentlich jemals daran bei der Missionsdefinition so konkret daran gedacht haben, das ist einer von den Dingen. Das ist wirklich dieses Assimilieren dieser Wolkendaten, insbesondere in ein Wetter-Frächer-Sage-Modell, ist etwas, was wirklich auch mit EarthCare angefangen hat, auch ganz Neues. Und das ist wirklich auch, wo man sagen kann, die Wissenschaft hat hier einen großen Schritt mit uns schon vor dem Launch auch schon gemacht.

Tim Pritlove
0:41:57
Björn Frommknecht
0:42:43
Thorsten Fehr
0:43:47
Tim Pritlove
0:45:08
Thorsten Fehr
0:45:16
Tim Pritlove
0:46:13
Thorsten Fehr
0:46:26

Also die ganzen Korrekturen, die versuchen wir natürlich schon im Vorhineinfeld auch einzubauen. Sprich, diese ganzen Algorithmen, diese ganzen Programme, die wir haben, um diese Produkte zu produzieren, die sind schon fertig. Die sind schon da. Wir sind noch hier ein bisschen hier und da drehen. Da werden wir wahrscheinlich auch nie aufhören. Das wird auch nach dem Start der Mission noch nicht beendet sein. Das heißt, diese ganzen Korrekturen im Prinzip haben wir schon. Und wenn alles gut geht, dann schalten wir das ein und alles funktioniert perfekt. Ich habe noch keine Mission gesehen, wo alles perfekt funktioniert hat. Das ist einfach so. Wir werden immer Überraschungen sehen. Und dafür braucht man eben auch diese Messungen am Boden. Und der Vorteil von den Instrumenten am Boden ist, wir bauen die ein in das Flugzeug und wir messen und wir kommen zurück. Wir können uns die Instrumente dann sofort auch wieder am Boden anschauen. Wir können also sehr spezifisch sehen, wie die Qualität von den Flugzeug getragenen Instrumenten ist. Die können wir einfach nehmen und, wenn wir wollten, sogar auseinanderbauen. Das geht natürlich mit dem Satelliten nicht mehr. Das heißt, hier können wir nicht mehr direkt reingehen und das am Instrument verändern oder sagen wir mal sofort nachschauen, was denn vielleicht nicht funktioniert haben könnte. Das sind Dinge, die wir natürlich mit dem Flugzeuginstrument oder mit dem Bodeninstrument machen können. Da kann jedes Mal jemand da sein, der das Instrument repariert, wartet, genau nachschaut, die Datenqualität auch direkt vor Ort vermisst. Das sind Dinge, die wir ausnutzen, um eben die Qualität von den Satellitendaten zu verbessern.

Tim Pritlove
0:47:53
Thorsten Fehr
0:48:00
Tim Pritlove
0:48:07
Thorsten Fehr
0:48:08
Tim Pritlove
0:48:09
Thorsten Fehr
0:48:10

Unser Ziel ist es, dass wir die ersten Daten nach sechs Monaten an die Wissenschaftler weitergeben können. Aber das sind nur die Instrumentdaten. Das sind wirklich Daten, wo im Prinzip auch primär die Experten damit arbeiten können. Dann die, was wir die geophysikalischen Daten bezeichnen würden, wie zum Beispiel Wolkenhöhe, Wolkenwasser, Eis, Inhalte der Wolken, solche Dinge, die werden wir dann nach ungefähr neun Monaten rausgeben. Aber das sind dann primär die Produkte, die aufgrund von einem oder zwei Instrumenten erstellt werden. Und dann gegen später haben wir eine ganze Reihe von Produkten, wo wir versuchen werden, alle Instrumentdaten, diese ganzen Datenströme in ein Produkt hineinzuführen. Und da kommen wir vielleicht noch später zu, wenn wir von der Wissenschaft reden. Und das ist dann der nächste Schritt. Aber all diese Schritte haben alle ihre Vor- und Nachteile und die müssen immer gecheckt werden, ob das auch funktioniert hat. Und deswegen die Validation werden wir durchgängig betreiben. Am Anfang etwas intensiver, das ist normalerweise so, aber dann später auch immer noch weiter. Wie gesagt, wir haben bei der ESA keine eigenen Flugzeuge. Wir haben auch keine eigenen bodengestützten Instrumente notwendigerweise. Aber wir arbeiten sehr eng mit den Wissenschaftlern zusammen. Das heißt, wenn die eine wissenschaftliche Messkampagne haben, dann versuchen wir immer damit auch teilzunehmen. Und die Wissenschaftler sind sehr offen dafür, weil die wollen natürlich auch sicherstellen, dass die Daten, die von den Satelliten kommen, die ja auch global uns die Informationen geben, auch so gut wie möglich sind.

Tim Pritlove
0:49:39
Björn Frommknecht
0:49:56
Tim Pritlove
0:50:53
Björn Frommknecht
0:50:58
Thorsten Fehr
0:51:08

Und dieses LIDAR, was wir haben, ist ein ganz besonderes, weil wir wollen damit nicht nur die Streuung an den Staubteilchen messen, nicht nur an Aerosolen messen, sondern wir wollen hier auch die Streuung im Prinzip an der freien Luft messen. Das ist das Entscheidende, dass wir hier ein System haben, was ziemlich einmalig ist auf dem Satelliten, wo wir nicht nur die Teilchen messen, sondern wir messen im Prinzip auch, was von der freien Atmosphäre, von der Luft praktisch zurückgestreut wird. Und auch deswegen haben wir das UV, weil das ist da am effektivsten. Das ist ein bisschen ein schwieriges Konzept, aber aufgrund dieser Messung können wir nicht nur bestimmen, da ist was streut, nicht nur, dass da Teilchen in der Luft fliegen, sondern wir können auch noch damit sagen, was für Teilchen das sind. Und das ist wirklich auch eine der Neuerungen von ATLIT, dieses LIDAS, das wir haben. Dass wir nicht nur sagen können, da ist irgendwas und wir glauben, weil es über Meer ist, dass es dann Salz ist oder weil es über der Wüste ist, dass es dann Staub ist, sondern aufgrund dieser Messtechnik, dass wir sowohl die Rückstreuung von den Luftteilchen, also von den Luftmolekülen haben, wie auch die Rückstreuung von den festen Teilchen, von Aerosolen, die viel größer sind. Diese Kombination erlaubt uns festzustellen, was denn wirklich diese Aerosole sind. Wie gesagt, das kann Staub sein, das kann Sand sein, das kann Produkte sein, die durch Verbrennung entstehen, die durch Industrie entstehen und es ist wichtig für uns, dass wir diese Unterschiede kennen, weil all diese Teilchen sich wieder anders verhalten, wenn es darum geht, wie sie Wolken bilden oder auch wie sie dann auch wiederum klimawirksam sind. Und das ist wirklich ein ganz, also dieses Athlet ist ein faszinierendes Instrument das wir so noch nicht gesehen haben Ich.

Tim Pritlove
0:52:49
Thorsten Fehr
0:53:01
Tim Pritlove
0:53:52
Thorsten Fehr
0:54:18
Björn Frommknecht
0:54:25
Thorsten Fehr
0:55:09
Björn Frommknecht
0:55:10
Tim Pritlove
0:55:11
Björn Frommknecht
0:55:22
Thorsten Fehr
0:55:27
Tim Pritlove
0:56:09
Thorsten Fehr
0:56:14
Tim Pritlove
0:56:57
Björn Frommknecht
0:57:11
Tim Pritlove
0:57:26
Björn Frommknecht
0:57:34
Tim Pritlove
0:57:39
Björn Frommknecht
0:57:49
Tim Pritlove
0:57:58
Björn Frommknecht
0:58:13
Thorsten Fehr
0:59:26
Tim Pritlove
0:59:58
Thorsten Fehr
1:00:02
Tim Pritlove
1:00:25
Thorsten Fehr
1:01:03
Tim Pritlove
1:02:15
Björn Frommknecht
1:02:21
Tim Pritlove
1:02:57
Björn Frommknecht
1:03:03
Tim Pritlove
1:03:09
Björn Frommknecht
1:03:13
Tim Pritlove
1:03:20
Björn Frommknecht
1:03:22
Tim Pritlove
1:03:25
Björn Frommknecht
1:03:31
Tim Pritlove
1:04:20
Björn Frommknecht
1:04:33
Tim Pritlove
1:04:46
Björn Frommknecht
1:04:47
Thorsten Fehr
1:04:54
Tim Pritlove
1:05:26
Björn Frommknecht
1:05:32

Breitbandradiometer heißt das, weil das im Prinzip das gesamte Spektrum abdeckt, das auch das MSI abdeckt, also wirklich vom Infrarot bis dann über den sichtbaren Bereich und beinahe fast bis in die Mikrowellen, glaube ich. Es geht relativ weit raus und da ist der Fußabdruck relativ groß, 10 Kilometer. Das ist ein Pixel. Man schaut dann direkt unter den Satellit zurück und nach vorne. Da werden dann drei Messungen kombiniert, um ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis zu haben. Und das Instrument misst eben die Strahlung, die am Satellitenort ankommt und das dient dann dazu, die Messungen, die Annahmen, die man macht über Aerosole und Wolken, wie die die Strahlung der Sonne reflektieren, absorbieren und so weiter, zu überprüfen. Wir berechnen dann in 3D-Szene, 10 mal 10 mal 10 Kilometer, Also eine Art Würfel, wo wir sagen, okay, das ist die aktuelle Situation. Wir haben bestimmte Annahmen, wie sich diese Arten von Wolken und Aerosolen verhalten, was die Strahlung der Sonne angeht. Und wenn wir recht haben, dann müsste die und die Strahlung in dem Moment am Ort des Satelliten ankommen. Und das können wir mit dem Radiometer dann vergleichen. Da wird es Unterschiede geben und da kann Thorsten noch mehr dazu sagen. Das ist natürlich dann nicht ganz so einfach zu sagen, okay, Moment mal, wo ist denn jetzt der Fehler? Weil das kann natürlich, habe ich meinen Radiometer richtig kalibriert? Habe ich meine Instrumente richtig kalibriert? Habe ich bei der Prozessierung alles richtig gemacht und so? Das ist dann auf jeden Fall eine der großen Herausforderungen der Mission. Aber das macht es eben auch einzigartig. Weil da kann ich an einem Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich messbar überprüfen, meine Annahmen. Haben, wo ich sonst natürlich immer andere Plattformen, Sensoren usw. Brauche und das ist bei EarthCare eben nicht der Fall. Da haben wir alles an einem Ort auf einem Satelliten.

Thorsten Fehr
1:07:34

Also vielleicht noch auf das BBA ganz kurz zurückzukommen. Wir messen da in zwei Kanälen. Wir messen einmal, wie du schon gesagt hast, vom UV, das thermische Infrarot. Das ist der Bereich, wo die meiste Energie in das Erdsystem von der Sonne reingestrahlt wird und wo wir auch wieder abstrahlen. Das heißt, wir wollen praktisch hier einmal den gesamten Bereich abmessen, um zu sehen, wie viel Energie da ist. Wird dann weggestrahlt. Und dann haben wir noch einen kleineren Bereich, der nur das Solare betrifft, also sprich nur die Wellenlänge sich anschaut, die wir von der Sonne bekommen, die auch wieder von der Erde abreflektiert werden. Das heißt, wir haben hier praktisch Solaris, was wir Solare, Sonneneinstrahlung nennen, und die thermische Strahlung, die messen wir mit dem. Und das ist richtig, wir haben drei Direktionen. Und wichtig ist auch zu verstehen, dass die Erde nicht homogen abstrahlt. Es ist also nicht so, dass wir immer nur nach oben gleichmäßig abstrahlen, sondern je nachdem, was wir für Verhältnisse auf dem Boden haben, das hängt mit der Bodenbeschaffenheit ab, das hängt mit der Vegetation ab, kann die Strahlung durchaus nicht isotrop sein. Die kann durchaus in die eine Richtung mehr, seitlich mehr als nach oben oder in die andere Richtung abgestrahlt werden. Deswegen ist es auch für uns wichtig, dass wir diese drei Blickwinkel haben. Am liebsten hätten wir natürlich noch viel, viel mehr, das ist klar, aber drei sind schon mal ein ganz guter Ansatzpunkt. Und damit können wir dann besser das Abstrahlen von der Erde, die Deflektion der Sonnenstrahlung, des Sonnenlichts besser bestimmen.

Tim Pritlove
1:08:58
Thorsten Fehr
1:09:17
Tim Pritlove
1:09:26
Thorsten Fehr
1:09:29
Tim Pritlove
1:09:54
Björn Frommknecht
1:10:01
Tim Pritlove
1:10:27
Thorsten Fehr
1:10:31
Tim Pritlove
1:10:33
Björn Frommknecht
1:10:52

Das sieht man, ist auch äußerlich dann erkennbar. An dem Satellit, 400 Kilometer ist schon so niedrig, dass der Luftwiderstand eine Rolle spielt. Und da ist die Restatmosphäre noch so dicht, dass man auch die normalen Satelliten, sind ja eigentlich dunkel, haben eine dunkle Außenhaut. Wir haben eine weiße Außenhaut. Oder golden, oder je nachdem. Und wir haben eine weiße Außenhaut. Das ist eine andere Oberfläche, die eben mit der Restatmosphäre besser umgehen kann, die sich dann nicht sozusagen kaputt geht. Wäre die Atmosphäre zu dicht für eine normale Beschichtung, die würde sich dann abnutzen, kann man sagen. Und wenn man den Satellit anschaut, der ist auch auf Stromlinienform optimiert. Deswegen ist auch das Solarpanel nach hinten. Das ist eine langgestreckte Form. und die Oberfläche, die man dem Luftwiderstand aussetzt, minimiert. Also das, und muss, also schlank ist relativ, ja, ist immer noch relativ groß, aber man hat wirklich versucht, das zu optimieren und wenn man zum Beispiel in das LIDA-Instrument reinschaut, dann wird einem klar, dass sie da wirklich alles so dicht gepackt gemacht haben, wie nur möglich, was natürlich auch dann, es ist schwierig, sowas zu bauen, weil, darf man auch nicht vergessen, da geht es ja auch um quasi die Abwärme, muss man ja loswerden und so weiter, das ist ja dann alles nicht so einfach im Weltraum. Gibt es keine Luftkühlung in dem Sinn und das war auf jeden Fall eine Herausforderung. Auch vom Ingenieurtechnischen das so auf dem zur Verfügung stehenden Volumen zum Funktionieren zu bringen.

Tim Pritlove
1:12:33
Björn Frommknecht
1:12:37
Tim Pritlove
1:12:45
Thorsten Fehr
1:12:49
Tim Pritlove
1:13:34
Björn Frommknecht
1:14:06
Tim Pritlove
1:14:37
Björn Frommknecht
1:14:40
Tim Pritlove
1:14:42
Thorsten Fehr
1:14:46
Björn Frommknecht
1:14:47
Tim Pritlove
1:14:48
Thorsten Fehr
1:15:02
Tim Pritlove
1:15:04
Thorsten Fehr
1:16:29

Also das ist gerade bei Earthquake genau umgekehrt. Hier ist die wissenschaftliche Frage in der Tat in das System mit reingebaut worden. Weil die Frage, die sich uns stellt, ist natürlich, wie Wolken und Aerosole auf den Strahlungshaushalt der Erde einwirkt. Und das ist wirklich, wo wir unseren Fokus drauf haben, ist, wie können wir das besser charakterisieren. Wir alle sind uns klar, dass... Dass Klimagase schädlich sind, dass sie zur Wärmung führen. Das sind alles Dinge, die bekannt sind. Und in dem Fall sind diese, das Wissen ist eigentlich relativ klar, das ist uns relativ bekannt. Also es gibt jetzt hier nichts Geheimnisvolles an Treibhausgasen. Wir müssen natürlich wissen, wo sie herkommen, wie sie entstehen, wie man sie verhindern kann. Das ist alles ganz klar. Aber die physikalische Frage dahinter ist nicht wirklich so unbekannt. Das sind Prozesse, die wir kennen, schon seit langem. Bei Wolken ist es durchaus anders. Dadurch, dass Wolken so divers mit dem Klima interagieren, sind da immer noch viele Fragen offen. Und das ist, weswegen wir EarthCare haben. Deswegen versuchen wir eben all diese Elemente auch zusammenzubringen. Das Ziel von EarthCare ist es, den Strahlungshaushalt der Erde besser zu bestimmen und wie es mit Aerosolen und auch mit Wolken interagiert. Das ist das Ziel. Und das ist, was wir messen mit dem Satelliten, mit dem LIDAR, mit dem Radar, auch mit der Kamera, die uns die Wolkenbilder liefert und dann am Schluss auch mit dem Radiometer. Und was wir versuchen, ist festzustellen, wie die Abstrahlung durch Wolken und Aerosole entsteht, sozusagen. Das heißt, wir versuchen hier so die Abstrahlung besser festzustellen. Vielleicht beginne ich mal von der Fragestellung als solches. Wir wissen zum Beispiel aus den Klimaforschungsberichten, dass Wolken und Aerosole primär zum Kühlen des Klimas beitragen. Treibhausgase erwärmen, aber in den letzten Jahren durch die Aktivitäten von Menschen seit der Industrialisierung haben wir so viele Aerosole durch Verbrennungsprozesse in die Atmosphäre eingetragen, dass es insgesamt dazu geführt hat, dass wir auf der Seite sogar einen Kühlen der Atmosphäre beigetragen haben. Das heißt, wir haben mehr Wolken, wir haben andere Wolken, wir haben die Aerosole. Die streuen mehr Licht zurück, als sie Energie im System festhalten. Und die Frage ist, wie verändert sich das auch in der Zukunft? Zum einen, was passiert hier im Moment und wie verändert sich das in der Zukunft? Und deswegen versuchen wir, all diese Elemente zusammenzutragen mit den Aerosolen und den Wolken. Es gibt Vorhersagen, die ganz klar sind, dass in einem veränderten Klima der kühlende Einfluss von Aerosolen und Wolken geringer wird. Das heißt, es ist eine Fragestellung auch der Klimavorhersage. Das heißt, wir müssen all diese Prozesse auch besser verstehen. Und hier trägt auch der Satellit wieder dazu bei. Das heißt, wir versuchen wirklich, das in ein System zu integrieren. Björn hat es vorhin schon ein bisschen angedeutet. Wir haben auf der einen Seite die aktiven Instrumente und die Kamera, die uns Informationen über die Wolken geben, über die Aerosole geben. Und all das bauen wir zusammen zu einem dreidimensionalen Modell, in dem wir mit all unserem Wissen, was wir wissenschaftlich haben, versuchen, den Strahlungshaushalt zu bestimmen. Also wir versuchen praktisch alles, was wir wissen, in die Modelle mit den neuen Daten einzufügen. Und daraus können wir berechnen, wie viel Strahlung reflektiert wird, wie viel in der Atmosphäre festgehalten wird. Auf der anderen Seite haben wir das Breitbandradiometer, was uns direkt auch diese Messung ermöglicht. Und das ist das wirklich Coole an der Mission, dass wir auf der einen Seite mit den aktiven Instrumenten und unserem wissenschaftlichen Wissen, das Wissen, was wir haben. Einen Strahlungshaushalt berechnen können, den wir dann direkt mit dem Breitbandradiometer abschätzen können. Wenn unsere Berechnungen genau dieselben sind wie das, was uns das Radiometer sagt, dann können wir eigentlich davon ausgehen, dass wir ziemlich viel von der Atmosphäre verstehen. Dann wissen wir, wie Wolken, Aerosole und der Strahlungshaushalt zusammenhängen. Aber wir sind uns ziemlich sicher, dass wir Unterschiede sehen werden. Und wenn wir unseren Daten vertrauen können, das machen wir, wie wir vorhin gesagt haben, durch die Validierung der Daten, durch die Kalibrierung der Daten. Wenn wir den Daten vertrauen und wenn wir vertrauen, dass alles unser Wissen, was wir haben, in den Modellen besteht und wir vergleichen es dann mit diesen direkten Messungen, das ist da, wo dann wirklich the magic happens. Das ist da, wo dann wirklich das passiert, was wir eigentlich wissen wollen. Wenn wir Unterschiede sehen und dann zurückverfolgen, wo unser Verständnis von Aerosolen und Wolken vielleicht dann doch nicht so richtig ist, wo wir vielleicht doch unsere Ideen abgleichen müssen, Wo wir physikalische Prozesse vielleicht nicht ganz hundertprozentig verstehen. Das ist das, wo wir hinwollen.

Tim Pritlove
1:21:15
Thorsten Fehr
1:21:48
Tim Pritlove
1:22:51
Thorsten Fehr
1:22:54
Tim Pritlove
1:23:52
Thorsten Fehr
1:23:55

Die Modelle, die gehen bis in 20, 30 Kilometer Höhe, die sind meistens so aufgebaut, dass du unten eine höhere Auflösung hast, wir nennen es die Troposphäre, das heißt die untersten, sagen wir mal 8 bis 15 Kilometer, die sind höher aufgelöst, da kann es dann ein paar hundert Meter sein und dann desto höher wir gehen, desto gröber aufgelöst sind die und das hängt dann davon ab, von welchem Modell wir da reden, aber meistens haben die noch die Stratosphäre, das kann bis in die mittlere Stratosphäre gehen, also sprich so, sagen wir mal bis 30 Kilometer, das kann auch manchmal ein bisschen höher gehen. Aber das hängt dann wirklich sehr vom Modell ab. EarthCare kann dazu Daten liefern. Wir können die gesamte, wir sagen mal die Troposphäre und die Stratosphäre abdecken, das heißt die untersten, was sind das, 12 bis 15 Kilometer. Da können wir Daten direkt an die Modelle und auch an die Wissenschaftler liefern. Das heißt, wenn du sagst, ja, wir haben natürlich ein Team, was ganz dezidiert uns auch unterstützt in der Entwicklung der Mission von Anfang an. Also wir würden nie auf unserer Seite eine Mission entwickeln, ohne dass wir eine wissenschaftliche Betreuung auch dabei haben. Es ist auch ein bisschen anders wie bei den Instrumenten, die in dem Space Science Bereich der ESA entstehen, wo die Instrumente direkt von wissenschaftlichen Teams praktisch geliefert werden und die dann auch primär die Auswertung machen. Bei der Erdbeeraufzugsposition, die wir haben, bauen wir die Instrumente und müssen sicherstellen, dass wir auch damit einen möglichst weiten Bereich, einen möglichst großen Bereich an wissenschaftlicher Community, an wissenschaftlichen Teams auch ansprechen. Und dementsprechend, wie gesagt, wir haben Core, aber wir haben hunderte von Wissenschaftlern, die auch mit den Daten weiterarbeiten werden. Das ist für uns ganz wichtig, dass wir nicht nur hier eine Vision bauen, die für eine Nische ist, sondern wirklich was, was auch global verwendet wird. Wir arbeiten zusammen nicht nur mit europäischen Wissenschaftlern und mit den Japanern, wie wir auch vorhin schon erwähnt haben. Wir haben hier eine sehr enge Zusammenarbeit, aber auch mit unseren amerikanischen Kollegen. Und eigentlich ist es eine globale Zusammenarbeit, die wir haben und noch weiter ausbauen.

Tim Pritlove
1:25:48
Thorsten Fehr
1:26:02
Tim Pritlove
1:26:08
Thorsten Fehr
1:26:09
Tim Pritlove
1:26:10
Thorsten Fehr
1:26:12
Tim Pritlove
1:26:18
Thorsten Fehr
1:26:20
Tim Pritlove
1:26:23
Thorsten Fehr
1:26:30
Tim Pritlove
1:26:32
Thorsten Fehr
1:26:52

Was in diesen Modellen gemacht wird, ist, dass man manche Prozesse, die kann man nicht auflösen, die kann man nicht mit diesen Gittern direkt vermessen. Du musst dir nur vorstellen, du nimmst, nehmen wir mal wieder unser Sommergewitter. Dieses Sommergewitter, das hat vielleicht eine Skala von, ach sagen wir mal, horizontal 10 auf 10 Kilometer. Machen wir ein kleines Gewitter. Dieses Gewitter konnte man früher zum Beispiel in diesen Modellen gar nicht auflösen, weil die haben eine Gitterweite von 10 Kilometern gehabt. Das heißt, alles, was da drin passiert, wurde ein Gewitterwurzel. Um dann den vertikalen Prozess auch irgendwo darzustellen oder auch dann den Strahlungsprozess darzustellen, dazu hat man dann Parametrisierung verwendet. Das heißt, man hat gesagt, okay, wir wissen, was da für Wind, Wetter, Wasser drin ist Und aufgrund der Beobachtung sagen wir, okay, wir transportieren jetzt mal was nach oben. Die neuen Modelle können wirklich auch diese Wolken schon direkt auflösen. Noch nicht auf dem Kilometerbereich, aber die werden immer besser. Sodass wir praktisch jetzt direkt für jeden Gitterpunkt in diesem Gewitter auch direkt ausmessen können, was ist die Windgeschwindigkeit, ist es ein Aufwind, ist es ein Abwind, wie viel Eis, wie viel Schnee, wie viel Wasser, was ist die Temperatur. Das heißt, wir können das immer besser auch auflösen. Und da, um wieder den Dreh auf EarthScape zu machen, können wir auch direkt Daten liefern. Das heißt, was vor zehn Jahren vielleicht in eine Parametrisierung reingegangen wäre, mit all ihren Annahmen, geht jetzt direkt in diese Modelle mit ein. Dadurch, dass wir eben jetzt zum einen diese Messung zur Verfügung haben, aber auch diese höhere Auflösung. Und da nimmt natürlich auch sehr viel, sagen wir mal, uns heraus.

Tim Pritlove
1:28:28
Thorsten Fehr
1:28:31
Tim Pritlove
1:28:32
Thorsten Fehr
1:28:43
Tim Pritlove
1:28:50
Thorsten Fehr
1:28:51
Tim Pritlove
1:29:07
Thorsten Fehr
1:29:18
Tim Pritlove
1:30:31
Thorsten Fehr
1:30:50
Tim Pritlove
1:31:58
Thorsten Fehr
1:32:04
Tim Pritlove
1:32:32
Thorsten Fehr
1:32:33
Tim Pritlove
1:33:45
Thorsten Fehr
1:34:12
Tim Pritlove
1:35:18
Björn Frommknecht
1:35:31
Tim Pritlove
1:35:32
Björn Frommknecht
1:35:33
Tim Pritlove
1:35:34
Thorsten Fehr
1:36:01
Tim Pritlove
1:36:24
Thorsten Fehr
1:36:27
Tim Pritlove
1:36:31
Thorsten Fehr
1:36:34
Tim Pritlove
1:36:37
Thorsten Fehr
1:36:38
Tim Pritlove
1:36:46
Thorsten Fehr
1:36:48
Tim Pritlove
1:36:51
Thorsten Fehr
1:36:52
Björn Frommknecht
1:37:10
Tim Pritlove
1:37:21
Thorsten Fehr
1:37:31
Tim Pritlove
1:38:09
Björn Frommknecht
1:38:21
Tim Pritlove
1:39:04
Björn Frommknecht
1:39:09
Thorsten Fehr
1:39:14
Tim Pritlove
1:39:37
Thorsten Fehr
1:39:42
Björn Frommknecht
1:39:46
Tim Pritlove
1:40:01
Thorsten Fehr
1:40:06
Tim Pritlove
1:40:11
Björn Frommknecht
1:40:14
Tim Pritlove
1:40:30
Björn Frommknecht
1:40:33
Tim Pritlove
1:40:50
Björn Frommknecht
1:40:54
Thorsten Fehr
1:41:03
Tim Pritlove
1:41:16
Thorsten Fehr
1:41:18
Tim Pritlove
1:41:22
Thorsten Fehr
1:41:24
Tim Pritlove
1:41:57
Björn Frommknecht
1:42:35
Thorsten Fehr
1:43:19

Es ist natürlich so, dass selbst die Mission, wie du auch gerade gesagt hast, auch wenn sie nach drei Jahren zu Ende ist, wir hoffen natürlich, dass wir so tolle und gute Daten haben, dass die Wissenschaftler noch über Jahre, Jahrzehnte daran arbeiten können. Das ist die eine Seite. Das heißt, häufig sagen die Leute, deine Mission ist zu Ende gegangen. Ich habe auf Aeolus gearbeitet. Die sagen, deine Mission ist zu Ende. Nein, nein, das ist nur das Ende des Satelliten. Die Mission geht weiter. Die Mission lautet, wir wollen mit den Daten von dem Satelliten eben auch weiter Wissenschaft betreiben, auch weiter Erkenntnisse schaffen. Das ist das Ziel. Auf der anderen Seite arbeiten wir natürlich auch mit internationalen Kooperationen zusammen. Das heißt, das ist für uns auch wichtig, wie wir vorhin auch schon erwähnt hatten, die amerikanischen Kollegen hatten schon Satelliten, die was Ähnliches gemessen haben wie wir. Wir haben momentan einen chinesischen Satelliten, der auch etwas Ähnliches misst wie wir. Nicht dasselbe, das ist alles ein bisschen anders. Und unsere amerikanischen Kollegen planen eine Satellitenmission in den 30er Jahren, in den 2030er Jahren, die auch wieder ähnliche Sachen misst wie wir. Wir glauben immer noch, dass wir vermutlich einen Referenzdatensatz erstellen würden. Referenz in dem Sinn, dass insbesondere zum Beispiel das ATLIT, dieses Slidergerät, Da sind wir momentan kein Nachfolger und wie wir auch vorhin schon erwähnt haben, das Bauen von so einem Satelliten dauert einigermaßen lange. Aber es gibt Nachfolgeprojekte, wo wir dann eine lange Zeitreihe auch aufbauen können. Das beginnt mit den amerikanischen Missionen 2007, glaube ich, wenn ich mich recht erinnere, die angefangen haben, diese Vertikalprofile von Aerosolen und auch von Wolken zu messen. Die haben das zum Teil bis letztes Jahr gemacht. Das waren wirklich Satelliten, die, weil sie auch sehr hoch geflogen sind, sehr lange gelebt haben. Jetzt kommen wir rein mit EarthCare. Wir hatten Iolos dazwischen drin. Das war zwar ein Windlider, aber auch das hat Aerosole und auch Wolkeninformationen geliefert. Wir haben die chinesische Mission, die nennt sich ACDL, die im Moment fliegt. Wir werden dann in Zukunft die amerikanische Mission haben und dann vielleicht wieder eine europäische oder eine japanische oder eine ähnliche Mission. Das heißt, wir bauen unsere Zeitreihen immer aufeinander auf. Es ist klar, die sind immer ein bisschen unterschiedlich in der Frequenz, in der Höhe, in was sie genau vermessen. Das ist immer ein bisschen unterschiedlich, aber da springt dann die Genialität unserer Wissenschaftler rein, die eben aus all diesen unterschiedlichen Daten setzen, dann trotzdem, wenn wir auf die geophysikalischen Produkte zurückgehen, wie zum Beispiel Wolkenhöhe, dann können die das trotzdem alles miteinander zusammenbauen. Und unsere 3-Jahres-Mission EarthCare, die vielleicht nur drei Jahre macht, kann dann trotzdem helfen, um diese gesamte Datenreihe von Anfang der 2000er, 2030 oder länger auch besser zu charakterisieren. Wir sind praktisch auch hier wieder ein Element in der internationalen, in der globalen Zusammenarbeit.

Tim Pritlove
1:46:11
Björn Frommknecht
1:46:25
Thorsten Fehr
1:47:00
Tim Pritlove
1:47:15
Thorsten Fehr
1:47:16
Tim Pritlove
1:47:21
Thorsten Fehr
1:47:24
Tim Pritlove
1:48:12
Björn Frommknecht
1:48:24
Thorsten Fehr
1:48:38
Tim Pritlove
1:49:15
Thorsten Fehr
1:49:35
Björn Frommknecht
1:49:38
Thorsten Fehr
1:49:42
Tim Pritlove
1:50:12
Björn Frommknecht
1:50:16
Tim Pritlove
1:50:22
Björn Frommknecht
1:50:23
Tim Pritlove
1:50:26
Thorsten Fehr
1:50:32
Tim Pritlove
1:50:33