Ein internationales Geflecht aus Bodenstationen stellt die Kommunikation mit allen Raumfahrtzeugen sicher
Raumfahrtmissionen erfordern eine permanente und zuverlässige Steuerung und Kommunikation mit der Erde. Diesen Kontakt halten eine Vielzahl von Bodenstationen, die auf unterschiedlichen Frequenzbändern die Aktivität im Orbit und im Deep Space beobachten und die Kontrolle der Missionen ermöglichen.
Das ESTRACK Bodenstations-Netzwerk der ESA ist ein weltumspannender Verbund von Großantennen, die über internationale Datenleitungen vom ESOC in Darmstadt ferngesteuert werden. ESTRACK erlaubt eine Rund-um-die-Uhr-Beobachtung und Steuerung sowohl von erdnahen Starts und Missionen als auch die Fernkommunikation mit weit von der Erde entfernten Sonden und Weltraumteleskopen. Dabei unterstützt ESTRACK sowohl die ESA-eigenen Missionen als auch Projekte anderer Weltraumagenturen weltweit.
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Aufnahme:
Thomas Beck Leiter Ground Facilities Services Section, ESOC, ESA |
Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet Thomas Beck, Leiter Ground Facilities Services Section am ESOC in Darmstadt, über die Aufgaben und Struktur des ESTRACK und welche Anforderungen heute an Bodenstations-Netzwerke gestellt werden.
Themen: ESTRACK Bodenstationsnetzwerk; Steuer- und Kommunikationsbedarf mit erdnahen und erdfernen Missionen; eingesetzte Frequenzbänder; technische Ausstattung der Bodenstationen; Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen; Antennenstruktur; Das Fotomodell in Kourou; ESTRACK Netzwerkstruktur; Bandbreiten; Zentrale Steuerung und Automatisierung der Bodenstationen; Wartung und Problemlösung; Weiterleitung der Missionsdaten für die wissenschaftliche Auswertung; Bedrohungen durch Vögel, Mäuse, Schlangen und Waldbrände; Zuverlässigkeit der Bodenstationen; Standards für Protokolle und Datenformate für die Satellitenkommunikation; Kooperation mit und Hilfeleistungen für andere Weltraumagenturen; Andere Bodenstationsnetzwerke; Internationale Kooperation; Begleitung der Startphase durch das ESTRACK-Team; Teambuilding; Psychologische Belastung der Mitarbeiter; Unterstützung und Motivation durch die ESOC-Family; Ausbildung und Voraussetzungen für das ESTRACK-Team.
Links:
- ESA: Trainee Programm
- WP: ESTRACK
- ESA: ESTRACK Tracking Stations
- ESA: ESTRACK Control Centre
- WP: Telemetrie
- RZ008 Satellitennavigation
- WP: Gravity field and steady-state ocean circulation explorer (GOCE)
- WP: Erdbeobachtungssatellit
- WP: Kiruna
- ESA: Svalbard Tracking Station, Norwegen
- WP: Rosetta
- WP: Sonnensynchroner Orbit
- WP: Frequenzband
- ESA: Perth Station
- WP: Dopplereffekt
- WP: Kohärenz
- WP: Transponder
- RZ023 ROSAT
- RZ024 ROSAT Wiedereintritt
- ESA: Kourou Tracking Station
- ESA: ESAC Madrid, Spanien
- ESA: ESRIN Frascati, Italien
- ESA: Cebreros Deep Space Tracking Station
- WP: Beizjagd (Falknerei)
- WP: Consultative Committee for Space Data Systems (CCSDS)
- ESA: ESTEC Nordwijk, Niederlande
- RZ018 ESTEC Test Centre
- WP: Centre national d’études spatiales (CNES)
- RZ004 Operations
Pingback: raumzeit: das nennst Du eine Antenne? DAS ist eine Antenne! | Die Hörsuppe
Interessante Sendung, ich finde man hätte noch kurz darauf eingehen können wie Kommunikationsprobleme Missionen verändern können, wie z.B. bei Galileo die verklemmte Antenne, oder wie das Tracking auch Wissenschaft liefern kann wie z.B. bei Cassini (ich gebe zu, beim abfassen dieses Kommentares habe ich die Folge noch nicht zuende gehört).
Spannend ein Thema aufbereitet von dem ich nicht dachte es würde mich interessieren.
Aber falls Du einen Themenvorschlag suchst, wie wäre es mit: Was passiert wenn doch mal was passiert, angefangen von Phobos Grunt bis hin zu Solar Max und Hubble. Wie werden Rettungsmaßnahmen durchgeführt etc. Ich denke nur es wird schwierig jemanden zu finden der über so viele Missionen so detailltes Wissen hat.
Raumzeit ist mir übrigens von deinen Werken das liebste.
Grüße, Taunide
Die „Parkes Dish“ in Australien, die kurz erwähnt wurde spielt übirgens die Hauptrolle in einer grandiosen Australischen Filmkomödie aus dem Jahre 2000: „The Dish“ http://www.imdb.com/title/tt0205873/
Hallo,
ich habe eine nicht ganz so wissenschaftliche Frage.
Welchen Spitznamen trägt die Antenne in Kourou denn nun genau? Dieses überaus wichtige Detail wurde im Podcast sträflich vernachlässigt 😉
Grüße
Florian
Wieder ein tolles und interessantes Interview!
Was für mich (nach all den bisherigen Sendungen wie Operations,…) noch immer nicht klar ist (ich geb zu, das sind IT-Themen): Welche Protokolle werden zur Kommunikation verwendet? Sind das offene Standardprotokolle (ICMP, SFTP,…) oder sind das alles proprietäre Formate, die zusätzlich gegen Fremdzu/eingriffe geschützt sind?
Zu Zeiten von CyberCrime und geopolitischen Instabilitäten könnte ja schnell wer einen der unsicher kommunizierenden Satelliten hernehmen und das 9/11 des Weltalls entfesseln. (z.B. Die Flugbahn eines unwichtigen Satelliten wird vom Agressor auf einen anderen „geschubbst“ und die Trümmer lösen einen Schneeballeffekt aus). Ich hoffe dass die Elon Musks und Co.’s sich dazu Gedanken gemacht haben und nicht nur auf den eigenen Gewinn.