Philosophie als ordnende und Kraft der Naturwissenschaften
Philosophische Fragen scheinen nur auf den ersten Blick wenig vereinbar mit der Naturwissenschaft zu sein. Tatsächlich bietet die deutende und ordnende Kraft philosophischer Erklärungsmuster eine Menge Potential, auch in der Astrophysik und Astronomie bestimmte Fragestellungen neu zu formulieren oder zu vermitteln.
Dauer:
Aufnahme:
Sibylle Anderl |
Sibylle Anderl hat sowohl Astrophysik als auch Philosophie studiert und ist heute als Wissenschaftsjournalistin tätig. In ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit als Astrophysikerin als auch in ihrer journalistischen Arbeit hat sie dabei die Prinzipien und die Methoden der Erkenntnisgewinnung aus der Philosophie in Einklang zu bringen und erläutert im Gespräch den potentiellen Nutzen eines wissenschaftstheoretischen Ansatzes für die Arbeit. Während die moderne Naturwissenschaft viele alte Vorstellungen der Welt durch die Philosophie abgelöst hat könnte umgekehrt die ordnende Kraft der Philosophie neue Ansätze für die Astrophysik liefern, wo die Erkenntnisse für Erklärungen noch nicht ausreichen.
Für diese Episode von Raumzeit liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
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Transkript
Shownotes
Glossar
- Per Anhalter durch die Galaxis – Wikipedia
- Technische Universität Berlin – Wikipedia
- Europäische Südsternwarte – Wikipedia
- Atacama Large Millimeter/submillimeter Array – Wikipedia
- RZ068 Bodengestützte Astronomie | Raumzeit
- Northern Extended Millimeter Array - Wikipedia
- Heliosphäre – Wikipedia
- Sherlock Holmes – Wikipedia
- Aristoteles – Wikipedia
- Mark Aurel – Wikipedia
- Pulsar – Wikipedia
- Jocelyn Bell Burnell – Wikipedia
- Thomas S. Kuhn – Wikipedia
- The Structure of Scientific Revolutions – Wikipedia
- Astrobiologie – Wikipedia
- Ontologie – Wikipedia
- Physikalismus (Ontologie) – Wikipedia
- Urknall – Wikipedia
- Dunkle Energie – Wikipedia
- Feld (Physik) – Wikipedia
- Dunkle Materie – Wikipedia
- Dunkle Materie – Wikipedia
- Vera Rubin – Wikipedia
- Struktur des Kosmos – Wikipedia
- Gravitation – Wikipedia
- Allgemeine Relativitätstheorie – Wikipedia
- Quantenphysik – Wikipedia
- Hawking-Strahlung – Wikipedia
- Isaac Newton – Wikipedia
- Trajektorie (Mathematik) – Wikipedia
- Raumzeit – Wikipedia
- Karl Popper – Wikipedia
- Kurt Gödel – Wikipedia
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel – Wikipedia
- Stringtheorie – Wikipedia
- Stephen Hawking – Wikipedia
- Richard Feynman – Wikipedia
- Planckton - Blogs der FAZ
- COVID-19-Pandemie – Wikipedia
- Modell – Wikipedia
- Interferometrie – Wikipedia
- Mikrokosmos – Wikipedia
- Elektron – Wikipedia
- Quark (Physik) – Wikipedia
- Das Universum und ich - Bücher - Hanser Literaturverlage
Großartiger Podcast. „Folgen 91 bis 100 vollmachen.“ Ja, bitte. 🙂
Hey Tim!
Coole Folge. Ich bin noch nicht ganz durch, aber euer Gespräch über die antiken Weltvorstellungen hat mich an das Buch erinnert, dass ich gerade lese:
https://amp.theguardian.com/science/2020/jan/11/how-astrology-paved-way-predictive-analytics
Keine Ahnung ob du das Buch auf dem Schirm hast, es ist ganz kurzweilig. Wäre die historische Dichotomie zwischen Astronomie und Astrologie vielleicht auch ein Thema für den Podcast?
Beste
Simon
Die Sendung hat mir auch gefallen, danke.
Interessant fand ich die Arbeit, die nachgewiesen hat, dass Wissenschaftler unter dem Begriff „Schwarzes Loch“ unbemerkt mit verschiedenen Konzepten gearbeitet haben und fand auch die Analogie zum Programmieren ganz passend.
Ein bisschen sauer aufgestoßen ist mir aber wie das Mittelalter abgehandelt wurde.
Traust du dir wirklich zu, hunderte von Jahren Geschichte mit einem Satz „Ja, da war die Kirche, Wissenschaft war der Feind. Next!“ abzuhandeln?
Wenn es denn tatsächlich so war, hätte ich das lieber von der Expertin gehört, als durch ein dahergeworfenes Klischee.
Nichts für ungut.
Von der Odyssee in die FAZ und in 30 Minuten zum Living Book. Der Senkrechtstarter der Gender Astro Debatte. Jedoch die Abhängigkeit der astrophysikalischen Begriffe vom Horizont der geschichtlichen Zeit führt zur Sozialen Frage oder in die Belanglosigkeit. Schwarze Löcher sind keine Galileischen Monde, aha. Die beschleunigte Expansion ist kein extremer Punkt, wurde nicht vorausberechnet, soso. Geheimnisvolles überall, alles weit und weg von der Erde. Setzt die Astrophysik in einen emanzipatorischen, sozial progressiven Kontext, sonst bleibt die Philosophie ebenso platt – wie Erde des Mittelalters. Gut für nichts.
wow, diese folge hat mich echt gejuckt. ihr habt ja oft geistreiche und hochrangige gäste aber nicht jeder gast versteht es, sein fachgebiet spannend und für laien, verständlich auszubreiten – trotz bestmöglicher moderation. ich höre trotzdem zu und wachse mit jeder folge – das kann ich hier verraten. diese folge war für mich anders, wohl weil der gast (sibylle anderl) mehrere disziplinen vertritt. top.
Ja stimmt, hat direkt mehr Spaß gemacht und wurde dann zu einem abendfüllenden Ereignis der 3Art. Wenn ich an ihre Leserschaft denke wird mir aber echt trümp. Die Frau sollte für die JungleWorld schreiben, das wäre wirklich winwin! Kapiert Die das nicht, muß die erst son Pritlove in die Sendung einladen, tztztz. Hoffe ihre Beiträge sind in dem edelschimmel Käseblatt nicht kostenpflichtig. Würde mich über eine mehrwöchige Home Office Präsentation über Wurmlöcher freuen. Ganz der akuten Fake News Vermarktung verpflichtet. Das Nicht-identische fand ich etwas kurzgeraten. Also: Nieder mit den Positivistenstreitaxten.
Klasse Folge!
Den Standpunkt, daß die Philosophie der Wissenschaft – gerade heutzutage – viel zu bieten hat, teile ich voll und ganz.
Insbesondere für die Bereiche Biologie und die maschinelle Nachbildung von (echtem) Denken wird man auf Dauer an Gotthad Günther nicht vorbei kommen. Dieser hatte die klassische Logik erweitert zur polykontexturalen Logik (PKL). Ohne diese Logikerweiterung wird man in Problemen, welche an den Grenzen zwischen Wissenschaftsdisziplinen auftauchen, nicht weiter kommen.
Es braucht die formale Darstellung verschränkter Wissenschaftsbereiche (mit der jeweils wissenschaftsdomänen-spezifisch angewandten Aussagen- und Prädikatenlogik, und formale Vernetzung mithilfe der PKL) vermittelt durch die (über die klass. Aussagenlogik hinausgehenden) Transjunktionsoperatoren, wie Gotthard Günther sie vorschlug.
Beispielsweise der Übergang Physik Chemie, Chemie Biologie, Biologie Psychologie, Psychologie Soziologie usw. lässt sich ohne die PKL nur natürlichsprachlich abbilden und somit fehlt dann die formale Operationalisierung (das stärkste Tool der Wissenschaft). Wichtig wäre aber, genau diese Übergänge zwischen den Disziplinen – bzw. die durch die Disziplinen hindurchgehenden Strukturen – formal zu fassen. (Formalisierung der Verschränkung nicht kommensurabler Wissensbereiche.)
Mit der PKL kann man an diesem Punkte Abhilfe schaffen und obendrein auch die Problematik der Selbstreferenz modellieren (Beobachter-Problematik; das SUBJEKT, das über sich selbst reflektiert und in seiner Reflexion als untersuchtes OBJEKT auftaucht, was in der klassischen Logik nicht formalisierbar ist, da Subjekt und Objekt zweierlei sind).
Auch die bisherige „KI“ ist für diese Problematik leider blind (blinder Fleck) und verdient ihren Namen daher nicht.
Die Schätze der Kybernetik sind noch längst nicht alle gehoben!
https://de.wikipedia.org/wiki/Gotthard_G%C3%BCnther
Das ist so ein schönes Gespräch.
Sehr schöne Folge. Vor allem auch wegen der Eloquenz der Gesprächspartnerin, die mit gutem analytischen Gespür viele Sachverhalte aus mehrere Blickwinkeln darstellen konnte und dadurch jeweils sehr komplexe und facettenreiche Bilder geschaffen hat. Sie hat ganz nebenbei Zugänge/Wege zu bisher von mir weniger verstandenen Zusammenhängen aufgezeigt.
Macht Lust darauf die FAZ öfter zu lesen. und auch ein paar frühere RZ-Folgen noch einmal anzuhören.
„Nur scheinbar hat ein Ding eine Farbe, nur scheinbar ist es süß oder bitter; in Wirklichkeit gibt es nur Atome und leeren Raum.“
Metaebene. Adorno trifft Marcuse. VR Modul der ISS. Christoforetti war schon vor ihnen da. Tosca auch. Hawking noch auf dem Parabelflug. Da stieg ein Baumgärtner aus dem Weltraumfahrstuhl, unbemerkt surreal herkulesk. Echo auf Kennedy, more happy. Schwarze Löcher in Expansionshefe. Astro Dermatologe. Heftig umkämpfte maskierte Sperrzone. Schließlich Gretel wieder am Ofen. Das Höhlengleichnis. Künstlich die Intelligenz, lebendig ihr Bewusstsein.
Schöner Podcast. Noch schöner, wenn der Typ nicht so dermaßen selbstgefällig rumlabern würde. Mans-planning vom Feinsten. Anstatt seine hochgebildete Gesprächspartnerin zu Wort zu kommen oder gezielt nachzufragen. Männer
Die Selbstgefälligkeit finde ich noch erträglich, da hats schon noch andere gegeben, gerade bei DEM Thema des Podcasts. Muchos non grata: Planetenmänner und Sunnyboys.
Ansonsten kann man Ihr nur Allerhöchstes Lob aussprechen, nicht in jedem zweiten Satz wieder von vorne anzufangen. Da steckt schon viel Materie drin und ich wünsche ihr viel spaßigen Erfolg bei der geistigen Verdauung der multiplen Zeiträumlichkeiten.
Danke für diese Folge. Ich habe nichts erwartet und bin hängengeblieben. Es war toll. Gerne mehr davon. Gerade der erste Teil ist mir etwas kurz geraten.
Gerne auch Folge 100-110.
Was heißt gerne auch Hundertzehn? Ich verstehe das nicht. Gerne auch in Zukunft zwischen 99 und 111. Was heißt da der 1. Teil? Was kurz? Könntest Du deine Gedanken zeiträumlich ausführlicher darlegen, denn mich interessiert ganz gleichgültig deine Affinität zum Thema, der Teil und das Ganze.
Ich hätte niemals gedacht, dass mich das Thema interessiert, aber das war einer der interessantesten Podcasts, die ich je gehört habe. Danke.
vielen Dank für den tollen Podcast. Das motiviert doch glatt den eher aus Jux gestarteten kleinen Bereich für eine philosophische Reflektion in meiner eigenen Diss (Bereich Festkörper Physik) wirklich auszuformulieren und die Kuriosität gegen die Betreuer zu verteidigen
Großes Lob und einen riesen Dank für diese Folge. Ich höre sie mir ständig von neuem an und es mag gar nicht aufhören 🙂
Bitte unbedingt weitermachen, es gibt einfach nichts besseres oder vergleichbares weit und breit! Die ganze Reihe ist unglaublich großartig!!
GOTTESFRAGEN
Wer ist Gott*in, und wenn ja, wie viele?
Welche Religion führt zum Ziele?
Gott im Himmel oder im Hirn?
Es glüht so manche Denkerstirn.
Wir lesen Bibel und Koran,
Die Veden und Zarathustra.
Was ist wohl der große Weltenplan,
Gott oder Mensch, wer war zuerst da?
Gott ist in uns, in jeglichem Getier,
In toter Materie und sprießender Flur;
In allem, was am Himmel sehen wir,
In des Universums Architektur.
WELTALL – ERDE – MENSCH
Am Anfang war der Urknall,
Um uns herum der Nachhall.
Eine Singularität macht Karriere,
Die Materie in einem Punkt vereint.
Ein großer Knall beendet die Leere,
Das Duo Raum und Zeit erscheint.
Der Materie Vielfalt fächert sich auf,
Es bilden sich die Elemente.
Sterne und Planeten entsteh’n zuhauf,
Alles in Ausdehnung ohne Ende.
Uns’re Galaxie ist eine von Milliarden,
Ein Spiralsystem, keine Besonderheit.
Die Erde hatte die besten Karten,
Hier fand das Leben Geborgenheit.
Aus toter Materie ging es hervor,
Strebte hin zu höchster Komplexität.
Die Evolution wirkt als ein Motor,
Der einfach niemals ins Stocken gerät.
Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
Bevor der Mensch betritt die Szenerie.
Auch ihn wird man nicht ewig hier seh’n,
Das ist die kosmische Dramaturgie.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen