RZ009 Asteroiden und Kometen

Die Trabanten unseres Sonnensystem bergen Erkenntnisse und Gefahren für die Menschheit

Neben den großen Himmelskörpern wie Sonne und Planeten wird unser Sonnensystem auch durch eine Vielzahl von kleineren Objekten geprägt: Asteroiden und Kometen nehmen in der Mitte und am Rand des Systems breiten Raum ein und einige einzelne Vertreter sínd dabei auch auf Kollisionskurs mit seinen Nachbarn. Auch die Erde ist vor Asteroiden nicht gefeit und so sind Einschläge von Kleinstobjekten an der Tagesordnung und Kollisionen mit größeren Vertretern der Zunft haben in den letzten Jahrmillionen die Oberfläche der Erde und das Leben auf ihr nachhaltig geprägt.

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Alan Harris
Alan Harris
Institut für Planetenforschung, DLR

„Ein Asteroid mit einem Durchmesser von 300m könnte ein Land wie Holland komplett zerstören“ – Alan Harris, Experte für Asteroiden und Kometen beim DLR, erläutert in der neunten Ausgabe des Raumzeit-Podcast die Eigenschaften von Asteroiden und Kometen, schildert möglichen Implikationen einer Kollision mit unserem Heimatplaneten und erklärt, wie die Asteroiden auch das Leben auf unserem oder anderen Planeten beeinflusst haben mag.

Themen: Asteroiden und Kometen; der Asteroidenhauptgürtel; Einfluss des Jupiters; Einschlagswahrscheinlichkeiten von Asteroiden auf Himmelskörpern und der Erde; Krater auf der Erde; potentielle Gefährdung der Erde durch Erdnahe Asteroiden; der Asteroid Apophis; Auswirkung der Gravitation der Erde auf Asteroiden; Ablenkmanöver für Asteroiden; Gefahr für Satelliten; Maßnahmen zur Bekämpfung eines drohenden Asteroideneinschlags: Erkundungsmissionen, Explosionen, Massetorpedos; Bedeutung von Asteroiden für die Entstehung von Leben; Laufende und geplante Missionen zu Asteroiden; Entstehung von Asteroiden-Monden.

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RZ008 Satellitennavigation

Die technische Basis moderner Ortungssysteme von GPS bis Galileo

Satellitennavigation ist die vielleicht populärste Anwendung der Raumfahrt überhaupt. Seitdem die USA ihr GPS-System Anfang der 1990er Jahre für jeden nutzbar geschaltet haben, werden immer mehr Einsatzgebiete gefunden. Mit Galileo haben die Europäer ihr eigenes Navigationssystem in Planung, dass in den kommenden Jahren Schritt für Schritt in Betrieb genommen werden soll.

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Felix Antreich
Felix Antreich
Institut für Kommunikation und Navigation, DLR

Felix Antreich vom Institut für Kommunikation und Navigation des DLR erläutert im Gespräch mit Tim Pritlove die technischen Grundlagen und die Funktionsweise von GPS und Galileo und geht auf die zahlreichen zukünftigen Anwendungsfälle ein, die sich aus der steigenden Genauigkeit ergeben.

Themen: Ausbildung; Technische Voraussetzung zum Aufbau eines Satellitennavigationsnetzes; GPS; Intelligenz eines Navigationssatelliten; Kommunikation mit den Bodenstationen; Abstrahlungswinkel der Satelliten; Zeit- und Positionssynchronisation; Berechnung der Position im Empfänger; Einfluss der Atmosphäre; Navigations-Kaltstart und der Almanach; Assisted GPS; Differential GPS; D-GPS für Flughäfen; Satellitengestütze Korrektursysteme; EGNOS; Ausbau von GPS; Galileo und die Gründe für ein europäisches Navigationssystem; Systemintegrität; Geplante Genauigkeit von Galileo; Aufbauphase von Galileo; Kompatibilität und gleichzeitige Nutzung von Galileo, GPS und GLONASS; Anwendungen von Galileo; Hochpräzise GPS-Empfänger mit Mehrantennensystemen für urbane Umgebungen und im Wald; Empfängertypen bei Galileo; Dienstkategorien von Galileo; Navigation von Satelliten durch Satellitennavigation; Navigation auf dem Mond.

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RZ007 Weltraumschrott

Die Überreste bisheriger Missionen gefährden in zunehmendem Maße die Zukunft der Raumfahrt

Die Raumfahrt schießt seit Jahrzehnten beherzt neue Raumfahrzeuge in den Orbit und übersah anfangs ein heute bedrohliche Ausmaße annehmendes Problem: die Umlaufbahnen sind überfüllt mit Material und fortlaufend auftretende kleine und große Kollisionen erzeugen ein orbitales Trümmerfeld, dass zunehmend den ordnungsgemäßen Betrieb bestehender und kommender Missionen gefährdet.

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Holger Krag
Holger Krag
Space Debris Office, ESA

Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutet Holger Krag vom ESA Space Debris Office, wie es dazu kommen konnte, welche Maßnahmen bereits ergriffen wurden, um dem Problem Herr zu werden und welche Strategien und Projekte künftig entwickelt werden müssen, um zu verhindern, dass internationale Raumfahrt irgendwann überhaupt nicht mehr oder nur unter enormen Aufwand durchführbar wird.

Themen: Die Entdeckung des Problems und das Kesslersyndrom; Spätzünder im Orbit; Trümmer erzeugen Trümmer; Kollisionen von Raumfahrzeugen; Weltraummüll in Erdbeobachtungs- und gesynchronen Orbits; Messgeräte für Weltraumverschmutzung; Kataloge und Simulationssoftware; Kollisionsvermeidung; Aufbau eines europäischen Weltraum-Überwachungssystems; Weltraumwetter; wie es zur Kollision zweiter Satelliten kam; Weltraumrecht; Vermeidungsstrategien; Entfernen von Raketenstufen und Nutzlasten aus dem Orbit nach Missionsende; Friedhöfe und Parkplatzreservierung im geostationären Orbit; Deaktivierung eines Satelliten; Klondike im Orbit; Tankablesung im All; Verglühen von Material in der Erdatmosphäre; manuelles Entfernen von Schrott im All; Pfandflaschensysteme im Orbit; Abschiessen von Objekten durch Laser; Nachtanken von Satelliten; Ausbildung.

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RZ006 Erdbeobachtung

Der Blick aus dem All ist die Basis der modernen Erforschung und Nutzung der Erde

Paradoxerweise ist die Erdbeobachtung eine der wichtigsten Aufgaben der Raumfahrt, da erst der Blick von oben der Menschheit das nötige Bewusstsein für das Große und Ganze und für die Verletzlichkeit unseres Planetens geschaffen hat. Unter dem Begriff fallen allerdings gleich eine ganze Reihe von Anwendungen zusammen.

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Hans-Joachim Lotz-Iwen
Hans-Joachim Lotz-Iwen
Earth Observation Center, DLR

Hans-Joachim Lotz-Iwen vom DLR Earth Observation Center erläutert im Gespräch mit Tim Pritlove die zahlreichen Aspekte des Themas und führt in Geschichte und die heute zum Einsatz kommenden Techniken und Strategien ein.

Themen: DLR-Institute zur Erdbeobachtung; Tag der offenen Tür; die Bedeutung von Wiederholraten; Erdbeobachtung durch Flugzeuge; Beginn der Erdbeobachtung; das erste Fot oder ganzen Erde; die Erdatmosphäre; Wettersatelliten; Beobachtung der Erde aus großen Enterfernungen, Bedürfnisse und Anforderungen verschiedener Auswertungsarten; Abtastung der Erdoberfläche mit Radar und spezifische Absorbtion und Reflektion unterschiedlicher Materialien und Vegetation; Verwendung von Infrarotstrahlung; warum der Wald immer rot ist; der spektrale Fingerabdruck; Ground Truth; wie man in die Meere schaut; Nutzung der Erdbeobachtung für Archäologie und die Suche nach Atlantis; Messung des Erdschwerefelds mit Discokugeln; Beobachtung urbaner Regionen; Stadtklimaplanung und Grünanlagenkartierung; Einsatz im Agrarbereich; Katastrophenhilfe und zivile Sicherheit; Koordinierter Einsatz im Katastrophenfall; Hilfe bei Waldbränden; Eigenschaften der Sonnenstrahlung; Zentrum für satellitenbasierte Kriseninformation; Krisenunterstützung bei Tsunamis; Datenübermittlung zwischen Satelliten und Basisstationen; Landsat und Bildatlas; Kosten der Kartographierung der Erde; ; Landkartierung für Verkehrsplanung; ; Erstellung digitaler Höhenmodelle; Shuttle Radar Topography Mission; TerraSAR-X und TanDEM-X; Radarinterferometrie; der Trend zu kleinen Satelliten und Satellitenschwärme; CryoSat und die Erforschung der Poleisdecke; ; Satellitenerkundung im militärischen Bereich; Keyhole-Satelliten; ; Vor- und Nachteile drohnenbasierter Erdbeobachtung; Windmessung aus dem All; Fernerkundungs-Ausbildung durch Geowissenschaften und Geoinformatik; ; Datenauswertung und Langzeitarchivierung von Rohdaten; Data Mining; Bedeutung der Erdbeobachtung.

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Weihnachtspause

Über Weihnachten macht der Podcast eine kleine Verschnaufpause, so dass die sechste Ausgabe nicht wie zu erwarten wäre schon am 31.12, sondern erst am 7. Januar erscheint. Wir hoffen, dass sich das Warten bisher schon gelohnt hat und Ihr diese Zeit auch gut übersteht. Danach geht es weiter im gewohnten 14-Tage-Takt.

Wir freuen uns über das reichhaltige und positive Feedback, möchten Euch aber auch dazu anhalten und auffordern, Eure Ideen zu äußern, mit welchen Themen oder Konzepten wir liebäugeln sollten. Wir werden selbst im Januar uns über die nächsten Sendungen den Kopf zerbrechen und nehmen gerne jede Anregung mit auf.

Bis dahin wünschen wir Euch allen frohe Weihnachten, einen gelungenen Jahresabschluss und viele Stunden voller Neugier und Euphorie im kommenden Jahr, dass wir an dieser Stelle mit viel spannenden und informativen Gesprächen begleiten möchten.

RZ005 Planetenforschung

Ein Blick auf unsere Nachbarn im Sonnensystem und ihrer Erforschung

Die Planeten - die "Wanderer" am Himmel - sind die Spaltprodukte der Entstehung unserer Sonne und Basis unserer Existenz. Aber was bedingte die Entstehung von Planeten, war es ein Zufall oder unvermeidlich? Und was befördete das Entstehung von Leben auf der Erde?

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Ulrich Köhler
Ulrich Köhler
Institut für Planetenforschung, DLR

Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet Wissenschaftler Ulrich Köhler vom Institut für Planetenforschung des DLR über den Stand der Forschung an Planeten.

Themen: DLR-Standort Adlershof und der Wissenschaftsstandort Berlin; Goldsuche im Urwald; Entstehung von Sonnen; Gasplaneten als gescheiterte Sonnen; Steinplaneten und Monde; Verteilung der Materie im Sonnensystem; Missionen zum Jupiter und Saturn; Zusammensetzung von Planeten; Zwergplaneten und die freigeräumten Planetenbahnen; Planetenrotation und warum der Uranus rollt und nicht kreist; warum der Mond immer nur eine Seite zeigt; wie ein Planet entsteht; Planetenerhitzung und wie der Treibhauseffekt die Erde wohltemperiert; Eis in Kältefallen auf Merkur und Mond; Voraussetzungen für die Entstehung von Leben; die Forschung nach extraterrestrischem Leben; Wasser und die Wahrscheinlichkeit von Leben auf dem Mars; Ursachen der Wasserkanäle auf dem Mars; woraus die Planetenforschung ihre Erkenntnisse gewinnt; Wasserkrusten und -ozeane auf den Eismonden der Gasplaneten; Kommende Raumfahrtmissionen zur Planetenerkundung; die Entdeckung von Exoplaneten und die Wahrscheinlichkeit von erdähnlichen Planeten in anderen Sternensystemen; aktuelle und zukünftige Mondforschung; der Mond als „Sprungbrett“ für aufwändige Fernmissionen;

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RZ004 Operations

Steuerung und Betrieb von Raumfahrt-Missionen im Orbit und im Deep Space

Nachdem wir in der dritten Ausgabe von Raumzeit uns ausführlich mit den Raketentriebwerken und dem Raketenstart beschäftigt haben, nimmt die aktuelle Sendung den Faden an der genau der Stelle auf und blickt auf den Bereich "Operations" der sich mit der konkreten Steuerung der Raumfahrzeuge auseinandersetzt.

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Michel Denis
Michel Denis
Spacecraft Operations Manager, ESOC, ESA

Michel Denis, der bei der ESOC in Darmstadt als Spacecraft Operations Manager unter anderem für die Mission „Mars Express“ zuständig ist erläutert, welche Vorbereitung erforderlich ist, wie man eine Mission über Jahre begleitet und während des Betriebs weiterentwickelt.

Themenüberblick: Ground Segment; Bodenstationen und Überwachungsnetzwerke; internationale Kooperation beim Überwachen von Missionen; das Kontrollzentrum; Simulation der Startphase; Übernahme der Satelliten nach dem Start durch das Team; Kontakt mit dem Satelliten über die Bodenstationen; Rosetta und Mars Express als erste interplanetare Missionen der ESA; Navigation Weltraum durch Beobachtung der Sterne; Verkehrsregeln im Weltall; die Anflugphase von Mars Express; Aufgaben der Kontrollräume; Erforschung der Marsoberfläche und Marsmonde; Erdbeobachtungsmissionen; Bewältigung der Datenmengen; Einfluss der Sonne auf interplanetarische Missionen; Teamarbeit.

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RZ003 Raketenantriebe

Was Raumfahrzeuge in den Orbit bringt und wie Triebwerke gebaut und getestet werden

Um die Erdanziehung zu überwinden muss bei Raumfahrtmissionen eine Menge Energie freigesetzt werden. Um die notwendige Kraft zu entfalten müssen leistungsfähige und zuverlässige Antriebe entwickelt werden. Die dritte Ausgabe von Raumzeit widmet sich ganz diesem Thema.

Ralf Hupertz, Ingenieur beim Institut für Raumfahrtantriebe des DLR in Lampoldshausen führt in die Prinzipien und Details der Raketenantriebe ein, bietet Einblick in die Geschichte und Zukunft der Technologie und erläutert die Bedeutung dieses Technikfelds für die gesamte Raumfahrt.

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Ralf Hupertz
Ralf Hupertz
Institut für Raumfahrtantriebe, DLR

Ralf Hupertz, Ingenieur beim Institut für Raumfahrtantriebe des DLR in Lampoldshausen führt in die Prinzipien und Details der Raketenantriebe ein, bietet Einblick in die Geschichte und Zukunft der Technologie und erläutert die Bedeutung dieses Technikfelds für die gesamte Raumfahrt.

Themenüberblick: Ausbildung; erste Raketen; Raketentreibstoffe; Schubentwicklung und Triebwerksdüsen; die Notwendigkeit von Mehrstufenraketen; selbstzündende Treibstoffe; Entwicklung der Antriebskonzepte über die Zeit; Feststoffraketen; der Countdown; Betankung der Rakete; Zündung der Treibwerke; der Raketenstart; Neue Triebwerke; neue Raketen in Kourou: Vega und Sojus; die Einstellung des Space Shuttle zukünftige Raumfahrtprogramm der NASA; Rettungssysteme und Rettungskapseln; Antriebe für Satelliten.

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RZ002 Missionsplanung

Die Planung von Raumflügen ist eine komplexe Sache und wird Jahre im Voraus in Angriff genommen

Bevor irgendetwas ins All geschossen wird muss zunächst viel nachgedacht werden. Daher widmet sich die zweite Ausgabe von Raumzeit der Phase der Missionsplanung.

Missionsanalyst Markus Landgraf vom European Space Operations Center (ESOC) der ESA in Darmstadt berichtet in dieser Ausgabe ausführlich wie neue Missionen geboren werden und wie man sie konkret plant, wie man die Koordinierung mit beteiligten Gruppen durchführt und in welchem Maße die Planung letztlich auch die tatsächliche Durchführung der Mission beinflusst. Ein spannender Einblick in aktive Raumfahrt bis zu dem Moment wo der Countdown beginnt.

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Markus Landgraf
Markus Landgraf
Missionsanalyst, ESOC, ESA

Themenüberblick: Missionsbestimmung; Aufstellen eines Anforderungskatalogs; Koordinierung der Wissenschaftler und geplanten Experimente und Projekte; Anforderungen für Gewicht und Treibstoff; Planung der Flugbahn; Swing-Bys und kosmisches Billiard; Planung von Missions-Alternativen und Notfallpläne; Testen der Satelliten und Raumsonden beim ESTEC; Ausbildung; Unterschiede in der Planung bei Raketen- und Ionenantrieb; Zukünftige Projekte der ESA.

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RZ001 Raumfahrt in Deutschland und Europa

Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden des DLR und ESA-Ratsmitglied Jan Wörner

Nun ist es so weit: die erste Ausgabe unseres Podcasts steht bereit. Um dem gesamten Themenkomplex einen Rahmen und eine ausführliche Einführung zu geben beginnen wir mit einem Gespräch mit Jan Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und damit auch offizieller deutscher Vertreter bei der ESA wo er als stellvertretender Vorsitzender im ESA-Rat agiert. Jan Wörner erläutert im Gespräch die organisatorische Konstruktion der Raumfahrt in Europa, stellt wichtige Projekte der europäischen Raumfahrt der Vergangenheit und Gegenwart vor und gibt grundlegende Einblicke in das Selbstverständnis, die Ziele und Motivation der deutschen und europäischen Raumfahrt-Akteure.

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Jan Wörner
Jan Wörner
Vorstandsvorsitzender, DLR

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