Unser Nachbarplanet beantwortet der Wissenschaft viele Fragen und ist zu einem Lieblingsziel der Raumfahrt geworden.
Der Mars ist derzeit das begehrteste Objekt der Raumfahrt und der Planetenforschung. Zahlreiche Missionen haben das Wissen um den Roten Planeten in den letzten Jahren erheblich erweitert.
Heute weiß man, dass der Himmelskörper nicht nur Wasser in Form von Eis vorrätig hat, sondern auch vor nur wenigen hunderttausend Jahren und vielleicht sogar noch heute von geringen Mengen flüssigen Wassers geformt wurde. So kann die Wissenschaft mit der Erkundung des Mars viele Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung unseres Sonnensystems und auch der Erde zusammentragen.
Dauer:
1 Stunde
44 Minuten
Aufnahme:
02.10.2012
Ernst Hauber
Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet Ernst Hauber vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin über den Mars und erläutert, was man heute über den Mars weiß und welche Mysterien noch gelöst werden müssen.
Podcast-Hinweis: in der Aufzählung der Missionen wurde die Phoenix-Mission leider übersehen.
Shownotes
Themen
Intro — Vorstellung — Bedeutung des Mars für die Forschung — Persönlicher Hintergrund — Das Bild des Mars im Wandel der Zeit — Das große Scheitern — Die Pathfinder Rover-Mission — Die Meteor-Studie zu Leben auf dem Mars — Mars Global Surveyor — Wasser auf dem Mars — Der schlummernde Riese — Mars Express — Die HRSC Stereokamera — Mars Reconnaisance Orbiter — Spirit und Opportunity — Mars Science Laboratory — Zukünftige Forschungsfelder
Die Raumsonde der ESA beobachtet und vermisst den Mars mit stereoskopischen Kameras und anderen Instrumenten
Mars Express ist die erste Mission der ESA zum Mars, die in nur wenigen Jahren konzipiert und auf Basis der technischen Plattform der Rosetta-Mission auf den Weg gebracht wurde. 2003 erfolgte der Start und seit 2004 umkreist die Sonde den roten Planeten und liefert wichtige Daten, die bereits jetzt zu vielen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Entdeckungen geführt haben, die zur Suche nach Leben auf dem Planeten beitragen.
Besonders die hochauflösenden Stereobilder der HRSC-Kamera und die Bodenuntersuchungen des MARSIS-Radar-Instruments haben Aufmerksamkeit erregt und einen neuen Blick auf den der Erde so ähnlichen Himmelskörper erschlossen.
Dauer:
1 Stunde
21 Minuten
Aufnahme:
07.09.2012
Johannes Bauer
Im Gespräch mit Tim Pritlove erzählt der Raumfahrtingenieur Johannes Bauer über Planung und dem bisherigen Ablauf der Mission, dem Anflug auf den Planeten, fehlenden Kabeln und Energiemangel, sich magisch entfaltenden Antennen und den ersten Schritten zu einem Mars-Internet im Rahmen der internationalen wissenschaftlichen Kooperation mit der NASA.
Unser Nachbarplanet Venus ist zwar wenig erforscht, bietet aber viel Potential für wichtige Antworten
Nachdem wir in der letzten Raumzeit die Herausforderungen eines Fluges zur Venus besprochen haben, rücken wir in dieser Ausgabe den Planeten selbst in den Mittelpunkt: die Venus. Der „höllische Nachbar der Erde“, mit seiner tödlichen Atmosphäre und umgedrehter Rotationsrichtung, gibt der Wissenschaft noch viele Rätsel auf.
Obwohl die Venus außerhalb der habitablen Zone liegt, mag der Planet einmal die Voraussetzungen für Leben geboten haben. Aus diesem Grund ist die Venus für die Forschung auch besonders interessant: können Rückschlüsse auf eventuelle Folgen einer Erderwärmung gezogen werden?
Dem Planeten fehlen verschiedene Schutzmechanismen und Voraussetzungen, die auf der Erde Leben ermöglichen. Die Oberflächentemperatur von ungefähr 500 Grad Celsius und ein atmosphärischer Druck von 92 bar machen es schwierig, sich dem Planeten zu nähern. Bisher hat noch kein Landesystem mehr als ein paar Minuten auf der Vesus-Oberfläche überlebt.
Dauer:
1 Stunde
9 Minuten
Aufnahme:
07.09.2012
Jörn Helbert Experimentelle Planetenphysik, Institut für Planetenforschung, DLR
Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet Jörn Helbert vom Institut für Planetenforschung des DLR über den aktuellen Kenntnisstand zur Venus und darüber, welche Fragestellungen von der wissenschaftlichen Gemeinde derzeit in den Mittelpunkt gerückt werden. Außerdem stellt er die Arbeit der Experimentellen Planetenphysik vor, die eng mit den Planetenmissionen der Raumfahrtagenturen verzahnt ist.
Die Venus ist trotz ihrer Nähe zur Erde ein vergleichsweise wenig erforschter Planet, der die Wissenschaft aber trotzdem vor große Fragen und die Raumfahrt vor große Herausforderungen stellt: die extreme Atmosphäre des Planeten verspricht Erkenntnisse in der Klimaforschung und macht jede Annäherung eines Raumfahrzeugs zu einem riskanten Manöver.
Um die wissenschaftliche Erkundung voranzubringen hat die ESA 2005 die Mission Venus Express gestartet, um mit einer Vielzahl an Instrumenten neue Daten und Erkenntnisse zu gewinnen. Venus Express baut auf für die Missionen Rosetta und Mars Express entwickelten Technologien auf und konnte daher in Rekordzeit auf die Beine gestellt werden: nur drei Jahre vergingen von der ersten Planung bis zum Start der Mission, die seit 2006 erfolgreich die Venus umrundet.
Dauer:
1 Stunde
36 Minuten
Aufnahme:
07.09.2012
Jörg Fischer Spacecraft Operations Engineer, ESOC, ESA
Im Gespräch mit Tim Pritlove erzählt Jörg Fischer von der Motivation, Venus Express auf die Reise zu schicken, welche Technik zum Einsatz kommt, welche Herausforderungen für den Flugbetrieb durch die Besonderheiten des Planeten bestehen und was man sich für den Schluss der Mission aufgehoben hat: neben den geplanten Vermessung und Beobachtung der Venus steht das schrittweise Eintauchen in die wilde Atmosphäre des Trabanten auf dem Programm, um Erkenntnisse für mögliche zukünftige Lander-Missionen zu gewinnen.
Das Weiterbildungsprogramm des DLR bietet Studenten einen einfachen Zugang zur Raumfahrt
Eine gute Ausbildung spielt in der Raumfahrt eine große Rolle - und so engagieren sich DLR und ESA auch darin, Studenten noch während des Studiums eine Vielzahl von Einstiegsmöglichkeiten zu geben. Das DLR bietet dabei Studententeams sogar die Möglichkeit, eigene Experimente in der Schwerelosigkeit zu planen, entwickeln und durchzuführen.
Die Programme REXUS und BEXUS (Raketen- und Ballon-Experimente für Universitäts-Studenten) sind umfangreiche Kampagnen, in deren Rahmen Teams über einen Zeitraum von rund einem Jahr eigene wissenschaftliche und technische Experimente auf Höhenforschungsrakete und -Ballonen unter speziellen Atmosphärenbedingungen durchführen. Die Missionskampagnen bzw. -starts finden im Raumfahrtzentrum Esrange bei Kiruna in Schweden statt.
Das DLR begleitet und unterstützt die deutschen Teilnehmer während der gesamten Projektzeit, sodass hier auch über das eigene Experiment hinaus umfangreiche Kenntnisse - beispielsweise in Bezug auf die Zusammenarbeit mit einer Raumfahrtagentur wie dem DLR - gewonnen werden können.
Dauer:
1 Stunde
45 Minuten
Aufnahme:
05.07.2012
Alexander Schmidt Mobile Raketenbasis, DLR
Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert Alexander Schmidt von der Mobilen Raketenbasis des DLR die Motivation des DLR, sich hier zu engagieren, welchen Herausforderungen sich die Teams sich stellen müssen, wie Kooperation mit den DLR-Teams abläuft und welche Bedeutung diese Arbeit für die Ausbildung der Studenten hat.
Der sonnennächste Planet unseres Sonnensystems ist noch voller Rätsel
Der Merkur stellt die Wissenschaft noch vor große Rätsel. Trotzdem haben die Mariner- und MESSENGER-Missionen für einen grundlegenden Erkenntnisgewinn gesorgt. Die in der letzten Raumzeit-Folge besprochene Mission BepiColombo soll in naher Zukunft die Grundlage für weitere Forschungserfolge schaffen.
Anhand der Ergebnisse der bisherigen Missionen zeichnet sich bereits ein Bild ab, doch existieren verschiedene Theorien zu seiner Entstehung: Der Merkur - unserem Erdmond in Erscheinung und Gestalt recht ähnlich - ist vor allem von seiner großen Nähe zur Sonne geprägt. Dazu weist er eine Reihe von sonderbaren Eigenschaften auf, die die Planetenforschung umtreiben: ein merkwürdiges Magnetfeld, rätselhafte 'Löcher' auf der Oberfläche und einen ungewöhnlich großen Eisenkern.
Dauer:
1 Stunde
33 Minuten
Aufnahme:
08.08.2012
Tilman Spohn
Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert Tilman Spohn, Leiter des DLR-Instituts für Planetenforschung in Berlin, was die Wissenschaft bisher über den Merkur herausgefunden hat, welche offenen Fragen im Raum stehen, welche Erwartungen an die Mission BepiColombo und künftige Missionen gestellt werden und welche Möglichkeiten bestehen, die Erforschung des sonnennächsten Planeten künftig voranzutreiben – und vielleicht einmal auf dem Merkur zu landen.
Die ESA-Mission zum Merkur ist derzeit unterwegs und wird bald den Planeten neu erkunden
Der Merkur hat im Vergleich zu anderen Planeten bislang eher selten Besuch von der Menschheit erhalten. Die Gründe dafür sind offensichtlich: die Nähe des Himmelskörpers zur Sonne stellt die Raumfahrt vor große Herausforderungen, da ihre Hitze und Gravitation einen Anflug zu einer kniffligen Angelegenheit machen.
Trotzdem befinden sind die Vorbereitungen der ESA für die nächste Merkur-Mission BepiColombo auf der Zielgeraden, denn im August 2015 soll der Doppelsatellit (in Zusammenarbeit mit der japanischen Raumfahrtagentur JAXA) sich auf den langen Weg machen, um ab Januar 2022 den Merkur mit den modernsten Instrumenten zu untersuchen.
Dauer:
1 Stunde
23 Minuten
Aufnahme:
13.06.2012
Elsa Montagnon
Im Gespräch mit Tim Pritlove stellt Elsa Montagnon, Spacecraft Operation Manager der BepiColombo-Mission, das Projekt vor und berichtet über die zahlreichen Herausforderungen, die ein Flug zum Merkur bedeutet.
Das Copernicus/GMES-Programm der ESA will die Erdbeobachtung revolutionieren
Die Erdbeobachtung ist heutzutage eine der wichtigsten Aufgaben der Raumfahrt, ist sie doch die Basis der Umweltforschung als auch zunehmend entscheidende Informationsquelle für die Landwirtschaft und viele andere Anwendungen hinaus. Mit GMES steht jetzt ein ganz neues Konzept der Erdbeobachtung an, in das die gesammelte Erfahrung der letzten Jahrzehnte eingeflossen ist und das demnächst mit dem Start des ersten Sentinel-Satelliten seinen offiziellen Beginn einleitet.
Neben der schnell zu schließenden Lücke in der Versorgung der wissenschaftlichen Forschung mit umfangreichen Messdaten, die durch das Missionsende des Envisat entstanden ist, öffnet GMES auch vollständig neue Anwendungsbereiche. Mehr als nur die Forschung soll auch die Gesellschaft und Wirtschaft von einer kontinuierlichen Versorgung zahlreicher Datenströme profitieren. Dabei geht GMES auch in der Zugänglichkeit der Daten selbst neue Wege und setzt erstmalig auf ein komplett freien Zugang.
Dauer:
1 Stunde
23 Minuten
Aufnahme:
12.06.2012
Josef Aschbacher Head of GMES Space Office, ESRIN, ESA
Im Gespräch mit Tim Pritlove erzählt Josef Aschbacher – Head of GMES Space Office – wie die Entwicklung der letzten Jahrzehnte auf GMES hinauslief, was die Besonderheiten des Projektes sind und welche Ziele langfristig erreicht werden sollen.
Der Satellit ENVISAT hat in seiner zehnjährigen Betriebszeit die Erdbeobachtung nachhaltig beeinflusst
Der Erdbeobachtungssatellit Envisat war nicht nur einer der größten seiner Art, er war auch ein Tausendsassa in seiner Disziplin. In seiner zehnjährigen Betriebsphase - doppelt so lang wie ursprünglich geplant - hat er die Erdbeobachtung maßgeblich geprägt und für vollkommen neue Forschungsfelder und Nutzungen erschlossen.
Durch Envisat konnte erstmals ein umfangreiches Bild der Erde geschaffen werden und es wurde die Grundlage für die moderne Umweltforschung gelegt: Ozeanverschmutzung, Tropenwaldabholzung oder die Luftverschmutzung durch die Industrie - die hochentwickelten Instrumente an Bord des Satelliten lieferten vollkommen neue Einblicke in die globalen Auswirkungen unserer modernen Zivilisation.
Doch auch für die Vermessung der Erde und die wissenschaftliche Forschung im Allgemeinen war Envisat ein Durchbruch, konnte man mit ihm nun beobachten, wie sich Städte durch den U-Bahn-Bau um Zentimeter absenkten und ganze Länder durch Erdbeben um Meter verschoben. Envisat konnte Vulkanen beim "Atmen" zuschauen und erlaubte die Beobachtung des Ozonlochs. Die hohe Qualität der Daten eröffnete auch schrittweise den Weg von der wissenschaftlichen Forschung hin zu einer wissenschaftlichen Dienstleistung für die Welt.
Dauer:
1 Stunde
26 Minuten
Aufnahme:
12.06.2012
Michael Rast Head of Science Strategy, Coordination and Planning Office, ESRIN, ESA
Im Gespräch mit Tim Pritlove berichtet Michael Rast ausführlich über die Vorgeschichte, Technik und Aufgabenstellung des Projekts, die wissenschaftlichen Ergebnisse, die allgemeine Bedeutung, die Envisat zuletzt für die gesamte Erdbeobachtung gehabt hat und was die langfristigen Auswirkungen für kommende Missionen der ESA und der Raumfahrt im allgemeinen sind.
Die Vermessung der Welt ist keine leichte Aufgabe, da es sich bei der Erde um ein Objekt permanenter Bewegung handelt. Flüssiges Magma im Inneren und schwimmende Kontinente auf dem Erdmantel formen die Gestalt der Erde und bestimmen das Erdschwerefeld, das sich unregelmäßig über den Planeten verteilt.
Dieses Gravitationsfeld allgemeingültig und mit einer bisher unerreichten Präzision zu vermessen ist die Aufgabe der Mission GOCE. Für den Satelliten wurde ein neuartiges Gravitations-Gradiometer zur Messung des Schwerefelds entwickelt und durch den Einsatz eines Ionenantriebs eine bisher unerreichte Bahnstabilität erreicht. Die Ergebnisse der Mission sind die Grundlage eines neuen geodätischen Referenzmodells auf dessen Basis andere Erdbeobachtungskonzepte miteinander kombiniert werden können.
Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert Prof. Reiner Rummel von der Technischen Universität München einerseits die Geschichte der Geodäsie, die Technik des Satelliten und die Aufgabenstellung der Mission und andererseits die Bedeutung der Messergebnisse für die Wissenschaft und die Gesellschaft. Dabei geht es auch um mögliche Auswirkungen von GOCE auf künftige Fernerkundungsmissionen zu Planeten und anderen Himmelskörpern.
Dauer:
1 Stunde
26 Minuten
Aufnahme:
11.06.2012
Reiner Rummel Technische Universität München
Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert Prof. Reiner Rummel von der Technischen Universität München einerseits die Geschichte der Geodäsie, die Technik des Satelliten und die Aufgabenstellung der Mission und andererseits die Bedeutung der Messergebnisse für die Wissenschaft und die Gesellschaft. Dabei geht es auch um mögliche Auswirkungen von GOCE auf künftige Fernerkundungsmissionen zu Planeten und anderen Himmelskörpern.